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Zum 215. Jubiläum: Stein von Rosette soll nach Ägypten zurück

Am 15.07.1799 machte der Offizier Pierre François Xavier Bouchard von Napoleons Ägypten-Expedition eine Entdeckung, die die noch junge Geschichte der Ägyptologie maßgeblich beeinflussen sollte. In der unterägyptischen Stadt Rosette stolperte der Legende nach das Pferd des Franzosen über einen Stein aus dunkelgrauem Granodiorit, der mit Hieroglyphen, demotischer und griechischer Schrift bedeckt war und der als „Stein von Rosette“ in die Geschichte einging. Mit Hilfe dieses Steins aus der Zeit Ptolemaios V. konnte der Franzose Jean Francois Champollion die Hieroglyphen entziffern. Anlässlich des 215. Jahrestages der Entdeckung des Steins von Rosette mehren sich in Ägypten wieder die Stimmen, die für eine Rückführung in das Land am Nil plädieren.

Einer davon ist der ägyptische Archäologe Ahmed Saleh, der in The Cairo Post an seine Regierung appeliert, eine entsprechende Aufforderung an England einzuleiten. Der Stein von Rosette war nach der Niederlage der Franzosen gegen England in die Hände der Briten gelangt und ist heute im British Museum London ausgestellt.

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Die britische Armee hätte den Stein von Rosette mit Gewalt den französischen Philologen der Napoleon Expedition weggenommen, aber er gehöre niemanden von ihnen, so Saleh. Falls diplomatische Wege nichts bringen sollten, fordert Saleh die ägyptische Regierung dazu auf, eine entsprechende Klage einzuleiten.

Auch die britische Reiseveranstalterin Barbara Harris, fordert ihr Land dazu auf, ihn dorthin zurückzugeben, wo er hingehört. Die Argumente, dass das Stück in England sicherer sei und von mehr Besuchern gesehen werden kann als in Ägypten, lässt sie nicht gelten. Für sie ist es es eine Sache der Ethik, dass der Stein zurückgehört.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des British Museum, Jeffrey Spencer, wiederum meint, der Stein wäre offiziell als Besitz des Museums eingetragen. Menschen kämen von aller Welt in das Museum, um den Stein von Rosette zu sehen. Daher wäre es sehr unwahrscheinlich, dass sie ihn so einfach aufgeben werden.

Schon der frühere Leiter der ägyptischen Altertümerverwaltung, Zahi Hawass, hatte im Jahr 2002 erfolglos versucht, den Stein von Rosette wieder nach Ägypten zu bringen. Die britische Regierung war schon 2008 ist der Meinung, dass der Stein durch das „Alexandria Agreement“ von 1801 offiziell England gehöre.

Auch die Nofretete in Berlin ist schon seit vielen Jahren Auslöser von Streitigkeiten zwischen Ägypten und Deutschland, da sich keine der Parteien darüber einig ist, ob die berühmte Büste legal nach Deutschland gekommen ist oder nicht. Bisher hat sich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz aber erfolgreich gegen eine Rückführung der berühmten Büste gewehrt.

Mehr über den Stein von Rosette und der Entzifferung der Hieroglyphen erfahrt ihr bei selket.de

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