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Grab einer „Gottesgemahlin des Amun“ in Theben-West entdeckt

Französische Archäologen graben zur Zeit nicht nur erfolgreich im Karnak-Tempel, sondern auch auf der gegenüberliegenden Nilseite. Ein französisch-ägyptisches Team hat am Totentempel von Ramses II. in Theben-West das Grab einer Gottesgemahlin des Amun namens Karomama entdeckt.

Das Grab besteht aus einem 5 Meter tiefen Schacht und einer Grabkammer, von deren Eingangsstein der untere Teil noch an seinem Platz ist. Im Grab fanden die Forscher mehrere Opfergaben und 20 Uschebtis, die Karomamas Namen tragen.

Im Moment arbeiten die Archäologen daran, mehr über den Namen ihres königlichen Ehemannes zu erfahren, denn der Titel „Gottesgemahlin des Amun“ wurde (zumindest bis zur Ramessidenzeit) nur an Königsgemahlinnen vergeben.

Dr. Youssef Khalifa, Leiter des „Ancient Egyptian Antiquities department“, sagte der LuxorTimes, dass das Grab vermutlich aus der Ramessiden-Zeit stammt. Die Angabe ist etwas verwirrend, denn die Karomama, von der bereits die in der LuxorTimes erwähnten Kanopenkrüge und Uschebtis (beides im Museum Berlin) sowie eine Bronzestatuette (ausgestellt im Louvre) entdeckt wurden, lebte in der 22. Dynastie, etwa 120 Jahre nach der Ramessidenzeit.

2 Gedanken zu „Grab einer „Gottesgemahlin des Amun“ in Theben-West entdeckt“

  1. Auf den Fotos von den Uschebtis ist noch der Beiname „Meritmut“ erkennbar. Den trugen zwei Frauen aus der 22. Dynastie: einmal die Besitzerin der Bronzestatue und der Berlin-Uschebtis, die bereits als „Gottesgemahlin des Amun“ bekannt ist, und die Große Königliche Gemahlin von Takelot II.

  2. Laut Quibell wäre ein Grab aus der 22. Dynastie nichts Ungewöhnliches im Ramesseum. Er schreibt (J. E. Quibell: “The Ramesseum and the tomb of Ptah-hetep,“ London 1898, S. 9): “To this period of the XXIInd dynasty belong the greater part of the things found…It seems that at this period the temple had fallen into disrepair, and was adopted as a cemetry by certain families of Theban priests related to the royal house. Of tombs of this period more than two hundred were examined…“

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