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Das Who-is-who der Mumien: Juja & Tuja

Juja und Tuja waren die Eltern von Teje, der Großen Königlichen Gemahlin von Amenophis III., und somit vermutlich die Urgroßeltern von Tutanchamun. Obwohl beide „nur“ Höflinge waren und kein königliches Blut in ihren Adern floss, wurden sie doch im Tal der Könige bestattet. Ihr Grab KV46 hatte in der Antike wohl Besuch von Grabräubern, die aber anscheinend bei ihren Raubzügen gestört wurden, so dass nicht alle Grabbeigaben abhanden kamen.

Das Grab wurde im Februar 1905 von James Edward Quibell entdeckt. Die außergewöhnlich gut erhaltenen Mumien lagen in ihren originalen Sarkophagen, die Grabbeigaben trugen ihre Namen und Titel. Die Zusammenstellung der Grabbeigaben folgte den Prä-Amarna Traditionen, was die zeitliche Einordnung stützt. Und trotz vermutlich mehrerer Grabeinbrüche befand sich noch eine Menge Goldschmuck an den Körpern.

Bis zur Entdeckung des Grabes von Tutanchamun 1922 war das Grab von Juja und Tuja das am reichhaltigsten ausgestattete Grab, das man in der Neuzeit gefunden hatte. Insbesondere die vergoldeten Sarkophage und Mumienmasken blieben der Nachwelt erfreulicherweise erhalten und sind heute im Ägyptischen Museum in Kairo zu bewundern.

Die Mumienmasken von Tuja (li) und Juja (re). Ägyptisches Museum Kairo. Foto: Jon Bodsworth, gemeinfrei
Die Mumienmasken von Tuja (li) und Juja (re). Ägyptisches Museum Kairo. Foto: Jon Bodsworth, gemeinfrei

Hirn oder nicht Hirn

Die Untersuchungen an den Mumien CG 51190 (Juja) und CG 51191 (Tuja) ergaben, dass zum Todeszeitpunkt beide etwa 50-60 Jahre alt waren. Die beiden Ehepartner wurden aber unterschiedlich mumifiziert. Während Jujas Gehirn durch die Nase entfernt wurde, beließ man das Gehirn seiner Frau Tuja allem Anschein nach im Kopf. Das spricht dafür, dass die beiden nicht dicht nacheinander sondern eher mit einigem zeitlichen Abstand zueinander starben.

Arthritis, Skoliose und schlechte Zähne

Röntgenuntersuchungen zeigten auf, dass Juja an Arthritis der Wirbelsäule und Knie litt. Seine Ehefrau Tuja litt ebenfalls an Arthritis und hatte zusätzliche eine Skoliose, eine Seitverkrümmung der Wirbelsäule. Die Zähne beider Mumien waren in schlechtem Zustand, einige Zähne bereits abhanden gekommen, und Hinweise auf Abszesse, eitrige Entzündungen, wurden auch festgestellt.

An der Identität als Juja und Tuja gibt es aufgrund des annähernd intakten Grabes keine Zweifel. Der im Grab gefundene Hochzeits-Skarabäus weist sie ebenso als Eltern der Teje aus, wie auch der Hochzeits-Skarabäus von Amenophis III. und Teje selbst, so dass auch diese Verwandschaft als historisch gesichert angesehen werden muss.

1 Gedanke zu „Das Who-is-who der Mumien: Juja & Tuja“

  1. Endlich sieht man mal die Gesichter zu den Namen 🙂
    Ich kannte bisher nur ihre Namen. Ihre Masken sind auch sehr schön. Jujas Maske hat schon eher einen frechen Gesichtsausdruck.
    Wenn ich mich nicht irre,soll Teje ja auch an Skoliose gelitten haben. Genauso wie Tutanchamun.

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