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Thermografie an Pyramiden zeigt Anomalien

Seit zwei Wochen wird die Cheops-Pyramide thermografisch untersucht. Auf einer Pressekonferenz, die am gestrigen Abend direkt an der Großen Pyramide abgehalten wurde, stellte Antikenminister Mamdouh el-Damaty erste Ergebnisse vor und sparte dabei nicht mit medienwirksamen Andeutungen auf bevorstehende bedeutsame Entdeckungen, wie in der Ahram Online zu lesen ist.

Für die ersten Untersuchungen wurde die Ostseite der Cheopspyramide bei Sonnenaufgang, wenn die Sonne die Steine langsam erwärmt, als auch bei Sonnenuntergang, wenn die Temperaturen wieder sinken, thermografisch gescannt. Dabei zeigten sich an manchen Stellen beim Erwärmen oder Abkühlen signifikante Unterschiede.

Thermische Unterschiede bei drei Blöcken der unteren Reihen der Cheopspyramide. Bild: Philippe Bourseiller for HIP.Institute / Faculty of Engineering Cairo / Ministry of Antiquities
Thermische Unterschiede bei drei Blöcken der unteren Reihen der Cheopspyramide. Bild: Philippe Bourseiller for HIP.Institute / Faculty of Engineering Cairo / Ministry of Antiquities

Minister el-Damaty stellte beispielhaft eine Stelle in den unteren Reihen der Ostseite vor, bei der alle Kalksteinblöcke stets dieselbe Temperatur hätten, bis auf drei, die wärmer seien. Diese Blöcke unterscheiden sich in ihrer Ausrichtung auch von den anderen querliegenden Blöcken, da sie kleiner seien und senkrecht stünden. Eine weitere Temperatur-Anomalie habe man auch in der Mitte der Pyramiden-Ostseite gefunden.

Bei Untersuchungen des Bodens vor der Ostseite habe man so etwas wie einen kleinen Pfad entdeckt, der genau zu diesen andersartigen Blöcken führe, welche die Temperaturunterschiede aufweisen. El-Damaty forderte interessierte Wissenschaftler zu einem Brainstorming auf, um mögliche Erklärungen für diese Untersuchungsergebnisse zu finden.

Die drei thermisch auffälligen, ungewöhnlich angeordneten Blöcke. Foto: Philippe Bourseiller for HIP.Institute / Faculty of Engineering Cairo / Ministry of Antiquities
Die drei thermisch auffälligen, ungewöhnlich angeordneten Blöcke. Foto: Philippe Bourseiller for HIP.Institute / Faculty of Engineering Cairo / Ministry of Antiquities

Er selbst habe mehrere Theorien dazu, sagte el-Damaty, die er aber noch nicht vorstellen wolle, bevor er nicht weitere Untersuchungen ausgewertet habe. Diese Anomalien könnten sowohl auf Hohlräume hinweisen, z.B. verborgene Kammern oder Luftschächte, es könnten aber auch einfach nur Materialunterschiede oder Risse im Gestein sein.

Der Minister kündigte an, dass die neue Technik der Myonenerfassung (wir berichteten kürzlich) weitere Aufschlüsse geben soll, was sich hinter den durch die Thermografie auffällig gewordenen Stellen befinde. Er sei sich ganz sicher, dass diese Forschungen noch zu bedeutsamen Entdeckungen führen würden.

5 Gedanken zu „Thermografie an Pyramiden zeigt Anomalien“

  1. Und schon hat der Aufruf des Ministers zum „Brainstormen“ etwas genützt! 😉
    Andererseits war der Opferaltar doch in der Mitte der Ostseite, oder nicht? Diese Anomalie entdeckte man aber wohl am nördlichen Ende der Ostseite…

  2. Guten Morgen, danke für den tollen Blog! Das ist sehr interessant. Ich denke, dass die warmen Stellen nur ein paar dickere Steine sind, als die anderen. Die blauen Stellen zeigen sicherlich an, dass dort die Luft zirkuliert. Danke für das tolle Bild!

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