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Tutanchamuns Stuhl beim Transport zerstört – Wahrheit oder Lüge?

Nach dem Skandal um den abgebrochenen Bart von der Maske Tutanchamuns, berichtet die ägyptische Presse über einen erneuten unsachgemäßen Umgang mit ägyptischen Altertümern. Angeblich sollen mehrere Altertümer aus Tuts Grabschatz während eines Transports vom Ägyptischen Museum Kairo zum neuen Museum in Gizeh (GEM) zerstört worden sein.

Darunter soll einer von Tutanchamuns Stühlen sein, sowie das Kopfteil eines Sarkophages (?), eine runde Opfertafel und ein Marmorgefäß. Ein Schutzglas für ein Papyri soll ebenfalls bei einem unsachgemäßen Transport zerbrochen sein.

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Die Youm7 bekam den Hinweis von einem anonymen Mitarbeiter. Die Archäologen sollen die beschädigten Artefakte bereits am 11. September 2014 zerbrochen erhalten haben. Gelistet wurden jedoch alle in einem einwandfreien Zustand.

Laut dem anonymen Mitarbeiter werden die Transporte der unbezahlbaren Artefakte noch nicht einmal von Spezialkräften ausgeführt. Außerdem sollten Maßnahmen ergriffen werden, dass die Objekte nur noch mit sicheren hydraulischen Autos transportiert werden.

Racheakt eines versetzten Mitarbeiters?

Man sollte diesen Artikel der Cairo Post erst einmal mit Vorsicht genießen. Kleine Bilder in schlechter Auflösung zeigen u.a. den zerbrochenen unteren Rahmen von einem Stuhl. Doch einen Stuhl/Hocker Tutanchamuns mit Füßen wie auf dem Foto, habe ich auf Anhieb nicht gefunden.

So folgte auch gleich ein empörter Widerruf des GEM Direktors Tarek Tawfik. Er behauptet, es handelt sich um nicht-königliche Objekte aus Dahschur, die in das Alte und Mittlere Reich datiert wurden. Tuts Stuhl soll ein nicht-königlicher Tisch aus dem Mittleren Reich sein. Der Teil des Sakophages, das Gefäß und die Opferplatte waren schon bei ihrer Entdeckung im letzten Jahrhundert entzwei gewesen und dies sei nicht erst durch den Transport passiert.

Eissa Zidan, Leider der Resutarationsabteilung des GEM bekräftigt die Aussagen des Direktors. Der Teil der angeblich zu einem Sarkophag gehört wäre tatsächlich eine Alabastertafel aus dem Alten Reich, die schon im letzten Jahrhundert zweigeteilt gefunden wurde.

Ein Archäologe des GEM, der seinen Namen nicht in der Presse lesen wollte, behauptet gegenüber der Ahram Online, dass die Meldung von einem früheren Restaurator verbreitet wurde. Weil er von dem GEM in den Al Manial Palast versetzt wurde, wollte er sich mit dieser Falschmeldung rächen, so der Archäologe.

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