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Antikenministerium: Kulturjoker Ägyptens?

Antikenminister El-Enany verkündete Anfang dieser Woche in einem Interview mit der Zeitung Akhbar al-Youm einige Neuigkeiten, die aus seiner Sicht den Tourismus in Ägypten weiter ankurbeln werden. Wichtigste Neuerung ist, dass das Ägyptische Museum in Kairo nun zweimal pro Woche auch abends geöffnet sei.

Man habe nun ein neues System eingeführt, durch das die Besucherzahlen sowohl in den Museen, als auch an den archäologischen Stätten steigen sollten. Wie das „System“ genau aussieht, steht im englischen Bericht der Egypt Independent leider nicht, aber einige Einzelmaßnahmen werden aufgeführt.

Bemühungen zur Förderung des Tourismus

In Luxor habe man bspw. einige neue Stätten für Besucher geöffnet, wie die berühmten Gräber von Nefertari und Sethos I., die lange Zeit für die Öffentlichkeit unzugänglich waren. Daneben werde in Kairo das Museum für islamische Kunst bald eröffnen und das Grand Egyptian Museum auf dem Gizehplateau folge im nächsten Jahr.

Außerdem habe man die Preise für Drehgenehmigungen für Filmcrews an den archäologischen Stätten reduziert und halte eine bessere Infrastruktur für diese vor. Und endlich habe man auch eine neue Firma für die Reinigungsarbeiten an den Pyramiden gefunden und verpflichtet.

Minister sieht seine Behörde als Joker

Mit all diesen Neuerungen sieht El-Anany seine Mitarbeiter und sich auf dem richtigen Weg und bezeichnete das Antikenministerium als den „Joker des kulturellen Tourismus in Ägypten“.

Man kann dem Ministerium sicher nicht absprechen, alles für die Steigerung der Tourismuszahlen zu tun. Dennoch klingen die vollmundigen Aussagen eher wie das „Pfeifen im Walde“. Denn der Massentourismus wird wohl nicht von ein paar mehr oder weniger geöffneten Gräbern oder geänderten Öffnungszeiten im Museum befördert – wenngleich das zumindest die Touristen freuen dürfte, die sowieso schon nach Ägypten gekommen sind. Höhere Touristenzahlen hängen vermutlich eher an der gefühlten Sicherheitslage. Und daran kann das Antikenministerium alleine herzlich wenig tun.

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