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Umbau der Kairoer Museen geht weiter

War es bisher das altehrwürdige Ägyptische Museum am Tahrirplatz, das die Massen der Kairo-Touristen anzog, wird es ab 2020 das neue Grand Egyptian Museum (GEM) bei Gizehs Pyramiden sein. Die besten Ausstellungsstücke soll das alte an das neue Museum abgeben. Für das bisherige Hauptmuseum, das immer den verstaubten Charme einer übermäßig vollgepfropften Lagerhalle hatte, bedeutet dies aber nicht nur einen Verlust, sondern auch eine große Chance. Und man ist dabei, diese zu nutzen.

Zwei der größten Attraktionen gibt das Museum ab: die Königsmumien und die komplette Tutanchamun-Kollektion mit der berühmten goldenen Totenmaske. Daneben werden aber auch viele weitere Statuen und Artefakte in das neue GEM transferiert. Die Königsmumien gehen übrigens nicht in das GEM, sondern werden zukünftig im Nationalmuseum für Ägyptische Zivilisation (NMEC) zu sehen sein, das im südlichen Stadtteil Fustat liegt.

Mumien-Konvoi ins neue Museum

Die 22 Mumien und 17 Sarkophage aus der Zeit der 17.-20. Dynastie – darunter so berühmte Könige wie Ramses II., Sethos I., Thutmosis III., Seqenenre, und auch Königinnen wie Hatschepsut, Meritamun und Ahmose Nefertari – sollen in den nächsten Monaten in das NMEC gebracht werden. Antikenminister El-Enany verkündete, dass der Umzug in einem „majestätischen Konvoi“ vonstatten gehen solle.

Beide Museen, das NMEC in Fustat und das Ägyptische Museum am Tahrirplatz, werden derzeit renoviert und umgebaut, um für das „neue Museums-Zeitalter“ ab 2020 gerüstet zu sein. Am Umbau des Ägyptischen Museums beteiligt sich übrigens die EU mit 3,1 Mio Euro, wie in der ägyptischen Presse zu lesen ist, und bedeutende europäische Museen, wie der Pariser Louvre, das Britische Museum London und das Ägyptische Museum Berlin, sollen den Umbau unterstützen.

Museumsangebot für Sehbehinderte

Teil des Blindenpfades: die Narmerpalette. Foto: Antikenministerium Ägypten
Teil des Blindenpfades: die Narmerpalette. Foto: Antikenministerium Ägypten

Eine Neuheit im alten Museum soll auch ein kürzlich eingerichteter Pfad für Sehbehinderte sein, der mit Hilfe des Taktilen Staatsmuseums Homer im italienischen Ancona (ein Museum speziell für Blinde und Sehbehinderte) errichtet wurde. Der Pfad enthält 12 Meisterwerke der altägyptischen Kunst, die mit Erklärungen in Blindenschrift sowie mit Audiotechnik versehen sind. Die 12 Artefakte sind aus Stein und dürfen natürlich auch angefasst und befühlt werden. Darunter sind z.B. die berühmte, sogenannte Narmer-Palette, sowie eine Triade (Drei-Personen-Statue) mit König Mykerinos und ein Sphinx des Königs Amenemhat III. Wie man die mit den Berührungen einhergehenden Verschmutzungen und Abnutzungen verhindern will, steht nicht in der Pressemitteilung.

Foto: Antikenministerium Ägypten

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