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Große Grenzstele* aus Sandstein in Ismailia entdeckt

Durch Zufall entdeckte ein Bauer auf seinem Feld eine goße Sandsteinstele aus der 26. Dynastie. Die Stele fand der Bauer aus Ismailia (in der Nähe des Suezkanals) als er sein Feld für den Anbau vorbereitete. Nach seinem Fund verständigte er sofort die Antiken- und Tourismuspolizei.

Dr Mostafa Waziry, Generalsekretär der Altertümerverwaltung, erklärte, dass die Stele einst als Grenzstele* fungierte als der Pharao militärische Kampagnen im Osten des Landes durchführte.

Auf der abgerundeten, obere Seite der Stele sieht man eine geflügelte Sonnenscheibe und eine Kartusche mit dem Namen Wah-ib-Re, den das Antikenministerium als 5. König der 26. Dynastie angibt. (vermutlich handelt es sich um Pharao Wah-ib-Re, 4. Herrscher der 26. Dynastie, dessen Eigenname (in der Kartusche) und Horusname (unter den Horusfalken) auf der Stele zu erkennen ist). Es folgt ein 15 Zeilen langer Text in Hieroglyphen, der noch genauer entziffert werden muss.

Die 230cm lange, 103cm breite und 45cm tiefe Stele ist mittlerweile in das Ismailia Museum gebracht worden.

*Nachtrag vom 07.06.2021: Nach den ersten Übersetzungen handelt es sich hierbei nicht um eine Grenzstele, sondern um eine Jagdstele. Die Stele soll an einen Jagdausflug nach Sile erinnern, bei dem nach einem geeigneten Vorderbein eines Stier gesucht wurde, das die Göttin von „Pr-wr“ besänftigen sollte. (Die „Petri Museum Unofficial Page“ auf Facebook hat eine vorläufige Übersetzung des Ägyptologen Joseph Emmett Clayton veröffentlicht)

8 Gedanken zu „Große Grenzstele* aus Sandstein in Ismailia entdeckt“

  1. Bewundernswert, dass der Bauer die Antikenverwaltung eingeschaltet hat und die Stele somit nicht in den Handel gelangt.

    Bin gespannt, ob sie die Stele draußen im kleinen open air Museum im Garten ausstellen. Im Museum selbst war nicht allzu viel Platz.

  2. Was man nicht alles auf so einem Feld finden kann. Und so gut erhalten auch noch.
    Hut ab vor dem Bauern, der richtig gehandelt hat. Hoffentlich hat er eine Prämie bekommen.

  3. erstaunlich auch das der Bauer diese Stele erst jetzt findet da er vermutlich den Acker schon Jahre hat und bewirtschaftet , aber egal Hauptsache ist das er“ diese an die richtige Stelle gebracht hat und ja hoffe das er ein paar Taler bekommen hat dafür .

  4. Wunderbare Stele, die wirklich im Top-Zustand ist.
    Es ist ja allgemein bekannt, daß die Alten Ägypter oft und gerne Grenzstelen errichteten.
    Die bisher gefundenen sind meist zerschlagen, als Baumaterial oder Möbel missbraucht und im schlechten Zustand.
    Diese Stele ist wohl irgendwann einfach umgefallen und vom Sand verweht.
    Ein toller Fund!

  5. Wah-ib-Re ist doch der 1. Herrscher der 26. Dynastie, Psammetich I.. Von ihm wurde doch im März 2017 in einer Schlammgrube im Kairoer Stadtteil El Matariya größere Bruchstücke einer Quarzit-Statue gefunden.

  6. Das dachten wir zuerst auch, aber der Horusname unter den beiden Horusfalken lautet auch Wah-ib-Re. Der von Psammetich war Aa-ib. Also es ist eindeutig der 4. Herrscher der 26. Dynastie Wah-ib-Re

  7. Zusätzlich zum Eigennamen und dem Horusnamen findet sich auf der Stele auch noch der Thronname Wah-ib-Res, und zwar in der obersten Reihe der Hieroglypheninschrift. In zwei liegenden Kartuschen steht dort „Haa-ib-Re“, geschrieben mit dem geflochtenen Seil für „H“, zwei Unterarmen für „aa“, dem Herz für „ib“ und der Sonne für „Re“. Und dieser Thronname gehört eben auch zum 4. König der 26. Dynastie, Wah-ib-Re. Dieser war der Sohn von Psammetich II. und wurde von Herodot mit dem griechischen Namen „Apries“ geführt.

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