Wir haben lange darauf gewartet und nun soll es bald endlich soweit sein: das Grab Amenophis III. (WV22) soll für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden!
Als das Grab im August 1799 von den beiden Ingenieuren Édouard de Villiers du Terrage und Prosper Jollois aus der Napoleon-Expedition entdeckt wurde, war es in einem desolaten Zusstand. Nachfolgende Expeditionen sowie unsachgemäße Eingriffe führten zu weiteren schweren Schäden: Teile der Malereien wurden einfach herausgemeißelt- einige Stücke befinden sich heute im Pariser Louvre – Feuchtigkeit und Salze setzten den Wänden zu, und der rote Granitdeckel des Sarkophags zerbrach in etliche Stücke.
Seit 1989 arbeitet eine japanische Mission der Waseda-Universität gemeinsam mit ägyptischen Fachleuten an der Restaurierung des Grabes. Unterstützt durch die UNESCO und den Japan Funds-in-Trust, wurde das Grab des Amenophis III. über zwei Jahrzehnte restauriert.
In einem aufwendigen Prozess wurden die Wandmalereien gereinigt, Risse im Gestein repariert und der Sarkophagdeckel aus über 200 Fragmenten rekonstruiert.
Die letzte Restaurierungsphase (2023–2024) konzentrierte sich auf den langfristigen Schutz des Grabes. Unter anderem wurde modernste Überwachungstechnik installiert und fast zweihundert ägyptische Konservatoren, Inspektoren und Studenten wurden geschult, während Kinder, Jugendliche und Frauen aus der Umgebung in Workshops für ihr kulturelles Erbe sensibilisiert wurden.
Amenophis III., einer der bedeutendsten Herrscher der 18. Dynastie (ca. 1390–1352 v. Chr.) und Großvater Tutanchamuns, regierte in einer Zeit des Wohlstands und der künstlerischen Blüte, was man auch in seinem Grab wiederfindet.
Ein langer, steil abfallender Korridor führt tief in den Felsen hinein bis zu seiner prächtigen Grabkammer, deren Decke mit goldenen Sternen auf tiefblauem Grund geschmückt ist
Die Wandmalereien zeigen Amenophis III. im Kontakt mit den Göttern – darunter Osiris, Anubis, Nut und Hathor – sowie Texte aus dem „Buch des Amduat“, das den Weg des Verstorbenen durch die Unterwelt beschreibt.

Quelle: google maps
Das Grab liegt etwa 2km vom Eingang des Westtals entfernt, dort wo auch das Grab des Eje zu finden ist (daher auch WV für West Valley und nicht wie sonst üblich für Königsgräber KV (Kings Valley). Im Unterschied zu älteren Grabstätten wurde der Eingang dieses Grabes nicht in den massiven Fels am Klippenfuß gehauen, sondern im geröllbedecktem Abhang am Fuß einer Klippe.
Bleibt nur noch zu sagen….: nichts wie hin!
Wieso sind die brutal rausgeschnittenen Köpfe der Wandfresken nach 200 Jahren noch immer im LOUVRE? Das war und ist doch purer Vandalismus.
Völlig, völlig unverständlich. (siehe auch SETHI I Grab Wandpfeiler)