In einem langen Zeitungsartikel in der ägyptischen Wochenzeitung Al-Ahram Weekly, die in englischer Sprache erscheint, befasst sich der bekannte Archäologe Zahi Hawass mit den Theorien des englischen Kollegen Nicholas Reeves, nach denen das Grab Tutanchamuns in das größere Grab einer Königin – Reeves‘ Meinung nach Nofretete – gebaut wurde. Hawass glaubt nicht an diese Theorie, liefert in seinem Artikel aber auch nur wenig Fakten, die seine Meinung untermauern können. Dafür verrät er am Ende ein Geheimnis, das nun keines mehr ist…
Neue Röntgentechnologie entlarvt Übermalungen in altägyptischen Gräbern
Forschende der Pariser Sorbonne Universität und der Universität Lüttich untersuchten Wandmalereien in zwei Beamtengräbern auf Luxors Westbank. Mit portablen Röntgenfluoreszenzgeräten bestimmten sie die chemische Zusammensetzung der verwendeten Farben und stießen dabei auf Unterschiede, die Übermalungen belegen. Erst weitere Forschung wird zeigen, ob solche Korrekturen die Ausnahme oder übliche Praxis beim Bemalen von Gräbern war.
Forensische Annäherung an das Gesicht Tutanchamuns
Ein Team von Forschenden rund um den brasilianischen 3D-Designer Cicero Moraes, der sich vor allem durch forensische Gesichtsrekonstruktionen historischer Personen einen Namen gemacht hat, hat aus verschiedenen Quellen Daten des Schädels von Tutanchamun zusammengetragen und daraus Bilder erstellt, die eine Annäherung an das tatsächliche Gesicht Tutanchamuns zeigen sollen. Die Wissenschaftler:innen nennen es bewusst nicht Gesichtsrekonstruktion, sondern „Annäherung“ (facial approximation).
Abgetrennte Hände aus Avaris untersucht
Erstmals wurden die abgetrennten Hände mehrerer Personen aus dem alten Ägypten osteologisch untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass eine Hand evtl. einer Frau gehörte. Die Hände stammen aus dem im östlichen Nildelta gelegenen Tell el-Dab’a, dem antiken Avaris (auch: Auaris) – Hauptstadt der fremdländischen Herrscher (Hyksos) der 2. Zwischenzeit – und wurden bereits 2011 in der Nähe des dortigen Palastes gefunden (wir berichteten).
Restauration im Esnatempel enthüllt alle 12 Tierkreiszeichen
Nach fünf langen Jahren Restaurierungsarbeiten kann die deutsch-ägyptische Mission in Esna erneut eine sensationelle Entdeckung verkünden: An der Decke des Tempels findet sich die sehr seltene, vollständige Darstellung eines Tierkreises. Über zwei Jahrtausende lang durch Ruß und Schmutz „konserviert“, zeigen sich die farbigen Reliefs nun in einem unglaublich lebendigen Zustand, nachdem das ägyptische Restaurierungsteam unter der Leitung von Ahmed Emam seine Arbeit an diesem Teil der Decke beendet hat.