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Ein geführter Spaziergang in Theben-West

Wer jetzt einen Spaziergang zu den normalen Touristenzielen erwartet, der wird enttäuscht werden. Wir wenden uns den unbekannteren Sehenswürdigkeiten zu, und zwar geht es zu den Aushubhügeln von Birket Habu, zum französischen Grabungshaus, nach Malqata, zu den Tempelüberresten von Eje und Haremhab, zur neuen Goldenen Stadt und zu den weiteren Überresten der Tempel von Amenophis, Sohn des Hapu und Thutmosis II. Anschließend gehen wir privatere Wege und verbringen ein paar Stunden in einer ägyptischen Familie und genießen einen kurzen Spaziergang durch ein kleines Dorf, wo man sicherlich auf keine Touristen treffen wird.

Antike Scherben aus der Zeit von Amenophis III auf den Aushubhügeln von Birket Habu

Bereits um 7 Uhr habe ich meine Gäste im Ferienhaus in Ramla abgeholt und wir fuhren zu den Aushubhügeln von Birket Habu.

Dies ist in der Regel meine erste Anlaufstelle, wenn ich mit dem geführten Spaziergang beginne.

Wir gingen langsam die Hügel hinauf und hielten den Blick immer konzentriert auf dem Boden. Niemand wollte eine antike Scherbe mit den Originalfarben aus der Zeit von Amenophis III übersehen. Wobei ich muss sagen, dieses Mal war es schon schwieriger, Scherben zu finden. Bei meinem letzten Besuch haben wir die Scherben bewusst alle mit der Farbe nach unten auf den Hügeln zurückgelegt, damit die Farben nicht verblassen. Dies hat aber den Nachteil, dass wir die Scherben nun nicht so einfach finden konnten. Aber ich musste die Gäste nicht enttäuschen, wir haben trotzdem noch ein paar schöne farbige Scherben, Tontopf-Fragmente mit Verzierungen, Henkel und Böden von Gefäßen gefunden und sie selbstverständlich vor Ort liegen lassen.

Das französische Grabungshaus, ein Idyll am Wüstenrand

Mittlerweile war es um die 8 Uhr herum und wir gingen zum französischen Grabungshaus. Nachdem ich meinen Bekannten dort nicht antraf, fragte ich die beiden Wärter, wo er sei und man erklärte mir mit Händen und Füßen, dass er erst gegen 10 Uhr eintreffen würde. Na super, dies ist mir auch noch nicht passiert.

Leider dürfen die anderen Wärter einem nicht das Haus und Malqata zeigen. Zaghaft frage ich nach, ob wir uns das Gelände des Grabungshauses ein wenig ansehen dürften und da der Wärter mich vom Sehen mittlerweile kannte, ließ er uns gewähren und so konnten wir die Zeit überbrücken, in dem wir uns dort ein wenig umtaten.

Mit viel Liebe hat man ein kleines Idyll geschaffen. Die Gebäude fügen sich gut in die Landschaft ein und sind umringt von Palmen, Büschen und Pflanzen. Schade ist lediglich, dass man den Schwimmingpool umfunktioniert hat und dort nunmehr Papyrus-Pflanzen wachsen.

Als es nichts mehr zu sehen gab, gingen wir wieder in den Eingangsbereich und man bot uns – gastfreundlich, wie die Ägypter sind – Tee an und warteten teetrinkend auf meinen Bekannten, der dann auch um kurz vor 9 Uhr eintraf.

Allerdings brachte er uns keine guten Nachrichten mit. Eine Besichtigung von Malqata war an diesem Vormittag nicht möglich, da die halbe Regierung gegenüber im Kloster war. Warum, wieso, weshalb, erläutere ich am Ende des Textes.

Er versprach uns jedoch, wenn wir am Nachmittag oder morgen wiederkommen würden, würde er uns über das Malqata-Gelände führen. Wir verabschiedeten uns einstweilen.

Haremhab usurpierte einfach den Tempel von Eje

Wir zogen an der Rückseite des Habu Tempels vorbei und gingen Richtung der Überreste des Eje und Haremhab Tempels.  Ein offizielles Eintrittsticket gibt es nicht, also habe ich geschwind bei der Touristenpolizei um Erlaubnis gefragt, ob wir das Gelände betreten dürften. Man gewährte uns den Zutritt und ich erzählte meinen Gästen etwas über den Tempel und seinen beiden Pharaonen.

Ursprünglich ließ Eje den Tempel errichten und Haremhab usurpierte ihn schließlich. Leider ist von dem Tempel und seinem Palast nicht mehr viel übrig. Nur wenige Säulenbasen und ein paar Steinblöcke – mitunter mit Hieroglyphen versehen – sind noch zu finden.

oben rechts Eje/Haremhab Palast und Tempel direkt an der Umfassungsmauer von Medinet Habu

Auch vom Palast, der, wie es früher üblich war, aus vergänglichen Nilschlammziegeln errichtet wurde, ist nicht mehr viel übrig. Haremhab hat alle Namenskartuschen von Eje entfernen und durch seine eigene Kartusche ersetzen lassen. Lediglich die Kartuschen von Eje auf den Grundstein-Beigaben blieben erhalten.

Wir hatten gerade einen Drittel des Tempels besichtigt und ich erklärte meinen Gästen gerade, dass die Säulen nicht aus einem Stück gefertigt wurden, sondern quasi eine Technik wie bei Legosteinen verwandt wurde. Die untere Säulenbasis hat in der Mitte noch eine Erhöhung, wo man das nächste Teilstück der Säule draufsetzt, um der Säule Standfestigkeit zu geben. Ich war gerade in Fahrt, um dies zu erklären, als einer der Touristenpolizisten auf uns zukam und uns ein paar kleine Sandsteinblöcke mit Hieroglyphen zeigte. „Nachtigall ick hör dir trapsen“, da möchte bestimmt jemand Bakschisch, aber nein, wir sollten das Gelände verlassen. Okay, mit der Polizei sollte man nicht diskutieren und der Aufforderung folgen und im Nachhinein kann ich mir denken, warum wir so schnell das Gelände wieder verlassen sollten. Aber dazu später mehr.

Die Ausgrabungen an der „Goldenen Stadt“ – fotografieren verboten

Wir gingen dann vom Eje/Haremhab Tempel zur neuen „Goldenen Stadt“, die sich ja direkt in unmittelbarer Nähe befindet. Erst im April verkündete Amazing, amazing Zahi Hawass mit viel Tamtam, dass man eine „Goldene Stadt“ ausgegraben hätte.

Nähere Informationen zur aktuellen Grabung befinden sich am Ende des Ausflugsberichtes.

Langsam gingen wir um das Ausgrabungsareal herum, weil wir noch zwei kleine Tempel auf dem Plan hatten. Während wir die Straße Richtung Ticketoffice entlang gingen, kam uns ein dicker Benz entgegen und ein Blick auf die Rückbank ließ mich grinsen. Zahi Hawass persönlich saß mit einer ordnungsgemäß sitzenden Mund-Nase-Maske im Wagen und wurde zur Ausgrabung gebracht. Er war sicherlich der Grund, warum wir den Tempel von Eje/Haremhab so schnell verlassen mussten.

Bonbon-plündernde Kids fielen über uns her

Amenophis, Sohn des Hapu – Säulenbasen

Dann ging es weiter zur den beiden kleinen Tempelüberresten. Wenn man nicht weiß, dass sich dort 2 Tempel befinden, würde man achtlos an ihnen vorbeilaufen. Es sind nur noch sehr wenige Überreste vorhanden.

Bevor ich jedoch die Möglichkeit hatte, etwas über die Tempel zu erzählen, kam eine Kinderschar angerannt und plünderten uns bonbontechnisch aus. Irgendwie kamen immer mehr Kinder aus dem Dorf und bis auf das letzte Bonbon wurden wir unsere Vorräte los. Als nichts mehr bei uns zu holen war, gingen sie wieder und ich konnte mit der Besichtigung fortfahren.

Auf der rechten Seite befand sich der Tempel von Amenophis, Sohn des Hapu. Amenophis war Architekt, Priester, Schreiber und Beamter unter Amenophis III. Erst im Alter von 50 Jahren trat er offiziell in Erscheinung, in dem er die Bauarbeiten an zwei Steinbrüchen leitete. Er wirkte auch an dem Sed-Fest von Amenophis III mit und erhielt so einen weiteren Titel, der des Sem-Priesters im Goldhaus. Amenophis, Sohn des Hapu fertigte die Pläne des Luxor Tempels, die des großen Säulensaals von Ramses II in Karnak und auch der Tempel von Amenophis III stammt aus seiner Feder.

Sein Tempel, der nur aus Ziegelsteinen errichtet wurde, muss klein, aber fein gewesen sein. Obwohl er nur 45 x 100 m klein war, befand sich ein großes Wasserbecken von 25 x 26 m darin. Um das Wasserbecken waren 20 Bäume gepflanzt. Heute kann man nur noch ein paar Säulenbasen und die Bodenplatten sehen. Die Mauern waren aus vergänglichen Ziegeln und sind heute nicht mehr vorhanden.

Amenophis, Sohn des Hapu – Tempelreste

Fast unmittelbar gegenüber vom Amenophis, Sohn des Hapu-Tempels liegen die Überreste des Thutmosis II Tempels. Das Dorf ist bis an den Tempel herangebaut worden, so dass die Reste einem kaum ins Auge fallen.

Thutmosis II Tempel

Thutmosis II war der Sohn von Thutmosis I und Mutnofret. Seine beiden älteren Brüder, die normalerweise in die Fußstapfen von Thutmosis I hätten treten sollen, waren verstorben und um die Krönung zu untermauern, musste Thutmosis II seine Halbschwester Hatschepsut heiraten. Die Regentschaft übernahm zunächst seine Stiefmutter Ahmose. Seine Mumie fand man in der Cachette von Deir el Bahari.

Thutmosis II Tempelüberreste (Steinboden und Säulenfragmente)

Sein Tempel wurde von Thutmosis III vollendet. Die wenigen noch vorhandenen Überreste des völlig zerstörten Tempels fand 1926 der Franzose Brujère. Heute sieht man noch ein paar Bodenplatten und auf dem Boden liegende Säulenfragmente.

Einmal in das Alltagsleben einer ägyptischen Familie eintauchen

Schnell waren wir mit der Besichtigung dieser Tempel fertig und nun sollte für Anita ein kleines Highlight kommen. Debora wollte für ihre Mutter einen Kochkurs während der Rundreise buchen. Leider fand ich keinen in Alexandria und in Kairo war der Kochkurs sehr teuer und die Fahrstrecke sehr weit gewesen. Mir kam dann spontan die Idee, dass wir den Kochkurs in Luxor abhalten lassen könnten. Ich hatte eigentlich ein Restaurant im Hinterkopf und mein Mann kam auf die Idee, den Kochkurs bei seiner Familie durchzuführen. Also brachten wir am Tag zuvor ausreichend Lebensmittel zur Familie, damit sie verschiedene Gerichte zubereiten können. Zusätzlich orderten wir die Schwester meines Mannes als Dolmetscherin an.  Anita wurde nach dem Spaziergang zum Arbeiten zu meinen Schwiegereltern gebracht. Debora und ich überbrückten die Zeit des Kochens bei mir zu Hause.

Im Vorfeld hatte ich schon Angst, dass Anita einen Kulturschock erleben könnte, da das Haus meiner Schwiegereltern nicht über einen europäischen Standard verfügt und es für Europäer gewöhnungsbedürftig ist. Anita machte sich überhaupt keine Sorgen und war guter Dinge und dann ging das Telefon …. Oha, jetzt kommt der erste Hilferuf und so war es in der Tat, allerdings ein anderer Hilferuf, als wir befürchteten.

Anita bat Debora schnell in der Ferienwohnung vorbeizugehen und die auf dem Bett liegenden Maoams zu holen, es seien hier sooooo viele Kinder. Gut, mal eben nach Ramla und zurück, dies hätten wir nicht geschafft, aber ich habe für die Kinder hier immer genügend Kaubonbons in Reserve und fand auch noch zwei Tafeln Kinderschokolade und eine Packung Lutscher, die wir dann mitnahmen.

Auf dem Weg zu meinen Schwiegereltern haben wir noch einige Hausfassaden mit den schönen Haddsch-Malereien fotografiert. Als wir am Haus ankamen, wurden wir bereits draußen von der halben Familie begrüßt.

Drei Schwägerinnen schwingen den Kochlöffel

Drei Schwägerinnen haben für eine ganze Armee gekocht, meine Schwiegermutter guckte immer wieder nach dem Rechten und Anita hat mehr beim Kochen zusehen müssen, als tatkräftig mitgeholfen, da einfach nicht genügend Platz in der Küche war.

Als ich einen Blick in die Küche warf, traute ich meinen Augen kaum. Stolz präsentierten mir die Schwägerinnen, was sie alles gemacht haben und da steckten so viel Stunden Arbeit drin. Die vielen Cromb-Röllchen, die gerollt werden mussten, Makkaroni-Auflauf, Hähnchen, Täubchen, Rindfleisch, Mashi (gefülltes Gemüse), Molokhia und frischen Salat. 

Alles wurde auf einer riesigen silbernen Platte gegeben und es war geplant, dass lediglich Anita, Debora, unser Fahrer, unser Guide und ich im Empfangsraum essen sollten und ich bat darum, dass doch alle zusammen essen, aber es kamen nur die Schwester meines Mannes und die 4 größeren Kinder und aßen mit uns zusammen. Die beiden Schwägerinnen waren einfach zu schüchtern und blieben bei den Schwiegereltern und den beiden jüngeren Kindern.

Nach dem Essen kam dann noch meine Schwiegermutter zu uns und das jüngste Familienmitglied, das wir alle geknuddelt haben. Wir wurden noch zu Tee und kühlen Getränken eingeladen und auch der Schwiegervater nahm vom Eingangsbereich daran teil. Wir verbrachten einige Zeit im Haus meiner Familie und verließen sie dann schweren Herzens. Gerne wären wir länger geblieben, denn es hat uns allen sehr viel Spaß bereitet, aber wir hatten ja noch einen Termin, den wir absolvieren mussten.

Ein kleiner Spaziergang durch das Dorf, wo man vergeblich nach Touristen Ausschau hält

Um meinen Gästen einen Eindruck von dem Leben im Dorf zu geben, gingen wir langsam vom Haus meiner Schwiegereltern, die in einem anderen Stadtteil wohnen, einen größeren Bogen zurück zu mir. Wir betrachteten unterwegs erneut die Malereien an den Fassaden und die kunstvollen Türen, die Debora so faszinierend fand und gefühlte 1 Millionen Fotos von fertigte.

Haddsch-Fassadenmalerei

Malqata mit seinem farbigen Wandverputz

Unser Fahrer wartete schon auf uns und wir fuhren nach Habu, wo wir den Bus abstellten und zu Fuß quer durch die Wüste zum französischen Grabungshaus gingen, wo uns mein Bekannter bereits erwartete. Nachdem die halbe Regierung am späten Nachmittag nicht mehr am Kloster herumwuselte, konnten wir zusammen zum Palast von Amenophis III – Malqata – gehen. Da der Wärter mit Herzblut bei der Sache ist, habe ich ihn einfach etwas über Malqata erklären lassen.  Er zeigte uns direkt die Bruchstücke der bemalten Verputzung, die an einer Ecke des Palastes mit der Farbe auf der Nase liegend, zu sehen sind. Die Farbintensivität fasziniert mich immer noch.

Anschließend durften wir uns noch 2 Nachbildungen ansehen, wo die Originale sich im Museum befinden. So kann man sich ein Bild machen, wie früher die Böden und Wände des Palastes ausgesehen haben müssen.

Replik der Palastmalerei – das Original befindet sich im Museum

Für mich gab es dann auch noch ein Highlight. Als ich darauf hinwies, dass die Mauern nicht den ursprünglichen Zustand darstellen, sondern restauriert bzw. mit neuen Ziegeln versehen wurden, teilte er mir mit, dass dies aus gutem Grund gemacht worden wäre. Er führte uns zu einer Stelle, die er mir die vergangenen Jahre vorenthalten hat. Dort, wo man noch bemalten Wandverputz an den Mauern im Original gefunden hat, hat man neue Ziegelsteine davor gelegt, um den Putz zu schützen. Bisher kannte ich nur die paar Putzbrocken, die man mir schon häufiger zeigte und die befanden sich nicht mehr an der Wand, sondern lagen lose auf dem Boden. Diese Wandbemalung war wirklich noch an Ort und Stelle. Die Farbe war an der Stelle, die er uns zeigte, zwar schon stark verblasst. Allein der Gedanken, dass alle die Mauerreste noch mit Originalputz mit Farbe versehen sind, ließ mich staunen.

Original-Wandverputz an einer der Palastmauern

Die Japaner haben während früherer Grabungen einzelne Scherbenfragmente katalogisiert

Kurz vor Ende unserer kleinen Führung haben wir noch viele kleine bemalte Keramikstücke und ein paar glattgeschliffene Alabasterbruchstücke gesehen. Teilweise waren sie von der japanischen Mission auf der Rückseite katalogisiert worden.

Der Sonnenuntergang im französischen Grabungshaus

Unser Wärter lud uns noch einmal ins Französische Grabungshaus ein. Wir setzen uns oben auf die Dachterrasse, um den Sonnenuntergang zu genießen. Dies war ein rundherum schöner Abschluss von einem wundervollen Ausflug mit zwei tollen Gästen. Debora und Anita hatten beide ein zufriedenes Grinsen auf ihren Gesichtern. Ich war mir sicher, dass ihnen der Tag genauso viel Spaß gemacht hat, wie mir. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.

Hier noch die versprochenen aktuellen Zusatzinformationen aus Luxor:

Am 16.09.2021 waren Vertreter des Ministeriums für Tourismus und Antikes im Kloster St. Tawdros

Das Kloster St. Tawdros gegenüber von Malqata (Palast von Amenophis III) möchte um das Areal eine hohe Mauer ziehen. Teilweise wurde die Mauer bereits errichtet.

Am 16.09.2021 fand vom Ministerium für Tourismus und Antikes eine Begehung statt. Man wollte sicherstellen, dass unter der zu errichtenden Mauer keine antiken Stätten oder Antiquitäten sich befinden. Insoweit war das Ministerium den ganzen Tag auf dem Gelände unterwegs. Ob man fündig geworden ist, darüber ist bislang nichts bekannt.

Klosteranlage St. Tawdros aus dem Ballon gesehen

Ausgrabungen an der „Goldenen Stadt“ gehen weiter:

Diesen Monat haben die Ausgrabungen an der im April ausgegrabenen neuen „Goldenen Stadt“ wieder begonnen. Zahi Hawass hat sich vor Ort über den Stand der Grabungen persönlich informieren lassen.

Auf beiden Seiten der Straße wurden die Ausgrabungen wieder im September gestartet. Linksseitig waren sie stärker in Aktion. Rechtsseitig, wo die eigentliche ausgegrabene „Goldene Stadt“ liegt, da pausierten gerade die Arbeiter. Sie saßen zusammengequetscht unter einem Bauwagen, um der Sonne zu entkommen.

Ich habe einen Teil der Stadt bereits im Mai während einer Ballonfahrt gesehen. Leider war mein Ballon viel zu weit entfernt, so dass ich keine guten Aufnahmen machen konnte.

Die Gunst der Stunde nutzend, ging ich auf einen der Verantwortlichen zu und fragte, ob ich Fotos von der Ausgrabungsstelle machen könnte. Leider bekam ich als Antwort zu hören, dass ich zwar von der Straße aus auf das Grabungsgelände gucken dürfte, aber Fotos zu fertigen, wäre verboten. Okay, muss man akzeptieren, dies ist gängige Praxis bei Ausgrabungen, aber es war einen Versuch wert. 

Ich ließ mir Zeit beim Angucken, denn mich faszinierten die gewellten/geschlängelten Lehmziegelmauern, die ich in der Art und Weise noch nie hier gesehen hatte. Zu gerne hätte die fotografiert.

Keine Vergünstigungen mehr mit Residenten-ID-Karte bei Eintrittstickets

Residenten mit der Residenten-ID-Karte bekamen in der Vergangenheit am Ticketoffice Eintrittskarten zum Preis der Einheimischen. Dies hat die Regierung nunmehr gekippt und Residenten müssen wieder den vollen Touristenpreis zahlen. Die vergünstigten Tickets bekommt man nur noch mit einem ägyptischen Pass, den man dann auch vorlegen muss. Dies gilt auch für die Tickets für die Sound and Light Shows, die man online vorab buchen kann. Auch hier gibt es nur noch die Unterscheidungen zwischen Ausländern und Ägyptern mit dem Zusatz, dass der jeweilige Pass vorlegt werden muss.

8 Gedanken zu „Ein geführter Spaziergang in Theben-West“

  1. Ein sehr schöner Text, der Lust macht, so schnell wie möglich wieder nach Ägypten zu fahren. Da ist es schon schwer nicht neidisch zu werden. Nur eine Sache könnte man etwas kritisch sehen: Molokhia. Ich denke, hier scheiden sich die Geister. Beste Grüße Cordula

  2. Liebe Cordula, vielen Dank und schön, dass wir Sehnsucht nach Ägypten in den Text transportieren konnten. Oh ja, bei der Molokhia scheiden sich in der Tat die Geister. Geschmacklich würde ich Molokhia ja noch mögen, aber wenn ich sehe, wie sie Fäden zieht, bin ich persönlich satt.

  3. sorry , dieser liebe Dank geht natürlich auch an Frau Andrea Vinkenflügel ,
    diese diese schönen Ausflüge wohl sehr durchdacht gestaltet. Danke

  4. Hallo Andrea,
    Vielen lieben Dank für den Spaziergang, gedanklich war ich mit dabei 🙂
    Bis auf den den Kochkurs habe ich ihn auch schon mal gemacht ,
    hatten aber keine so nette Begleitung die uns dazu einiges erklärt hat.
    Wir hatten das Buch von Brunner-Traut dabei.
    Ich könnte sofort nochmal los…
    Lieben Gruß
    Carolin

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