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Töpferwerkstatt und Lagergebäude aus der griechisch-römischen Zeit entdeckt

Bei archäologischen Ausgrabungen in der Gegend von Tabet Al-Motaweh, westlich von Alexandria, legten ägyptische Archäologen eine griechisch-römische Töpferwerkstatt und ein Lagergebäude frei.

In der Werkstatt ist eine Gruppe von Öfen entdeckt worden, in denen verschiedene Töpferwaren angefertigt wurden. Zwei Öfen waren sogar direkt in den Fels geschlagen, so Mostafa Waziri, Generalsekretär des Obersten Rates für Altertümer.

Foto: Antiken- und Tourismusministerium Ägypten

Einer der Öfen besteht aus einer mit Lehm und Fragmenten bedeckten, gewölbten Öffnung. Beim Brennvorgang wurde der Eingang mit Tonblöcken und Resten von Tonscherben blockiert, während der Brennstoff über eine in den Felsen geschlagene Rampe unterhalb dieses Eingangs eingeführt wurde.

Die Werkstatt wurde wahrscheinlich in unterschiedlichen Zeiträumen genutzt. Im nördlichen Bereich wurde während der byzantinischen Zeit ein Ofen für die Herstellung von Zement verwendet. Im Mittelalter wurde die Werkstatt vollständig zerstört und als Friedhof genutzt. In einem der Öfen entdeckten die Archäologen der Überreste einer schwangeren Frau, die hier bestattet wurde.

Südlich der Öfen fanden die Archäologen ein weiteres Gebäude, das die Arbeiter als Lagerraum für verschiedene Kochutensilien und Geschirr nutzten.

Foto: Antiken- und Tourismusministerium Ägypten

Während der Ptolemäerzeit umfasste das Lagergebäude insgesamt 13 Kammern. Einige wurden als Schlafsäle für die Arbeiter genutzt. In anderen Zimmern wurden Überreste von Schweinen, Ziegen, Schafen und Fischgräten entdeckt, weshalb die Forscher vermuten, dass es sich hierbei um Räume für die Zubereitung von Speisen handelt. Andere Räume waren Produktionsstätten, in denen überall zerstreut verschiedene Werkzeuge wie Stößel und Spindeln, aber auch Mühlen, Gewichte und Amphoren lagen. Eine andere Kammer war für religiöse Rituale und Gebete vorgesehen. In einem weiteren Raum wurde vielleicht gekocht und die Speisen anschließend verkauft. In den dort entdeckten Amphoren lagen die Überreste von Fischgräten und in den Kochtöpfen fanden die Forscher Überreste von Rinder- und Fischknochen.

Foto: Antiken- und Tourismusministerium Ägypten
Foto: Antiken- und Tourismusministerium Ägypten

Eine große Sammlung ptolemäischer Münzen mit den Gesichtern von Alexander dem Großen, der Gottheit Zeus und Königin Kleopatra (welche Kleopatra stand leider weder in der Pressemitteilung, noch im Ahram Online Artikel) wurde in einer Kammer auf dem Boden gefunden. In einer anderen Kammer lagen mehrere Terrakotta-Statuen, darunter die Gottheit Harpokrates und die Statue eines bisher nicht identifizierten Königs, die sich leider in einem sehr schlechten Erhaltungszustand befindet. Zudem fanden die Archäologen einige Amulette, unter anderem von dem Gott Bes, das Bruchstück einer Fruchtbarkeitsstatue sowie Angelhaken und den Anker eines Bootes.

In dem nahegelegenden Friedhof wurden hunderte von Gräber angelegt, die jedoch alle zerstört sind. Daher vermuten die Archäologen, dass das Gebiet schon viel früher besiedelt war. Zukünftige Ausgrabungen sollen neue Erkenntnisse ans Licht bringen.

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