Um Taposiris Magna ist es die letzten Monate sehr ruhig geworden. Das war eine zeitlang ganz anders, denn hier suchten Archäologen hartnäckig die letzte Ruhestätte von Kleopatra und Markus Antonius. Einige Funde wie eine Maske von Markus Antonius, ein Statuenkopf von Kleopatra VII. und einige Münzen mit dem Gesicht der Königin, ließen die Herzen der Forscher höher schlagen. Leider wurden die Hoffnungen das Grab der legendären Königin zu finden, bisher nicht erfüllt.
2013 kamen die Ausgrabungen in Taposiris Magna zum Erliegen. Doch nun haben die Archäologen der katholischen Universität von Santo Domingo (Dominikanische Republik) unter der Leitung von Dr. Kathleen Martinez wieder den Spaten in die Hand genommen und können immerhin den Fund einer Kalksteinstele verkünden, die mit Hieroglyphen und demotischen Inschriften versehen ist.
Die Stele ist 105cm hoch, 65cm breit und 18cm dick und beinhaltet 20 Zeilen mit Hieroglyphen, die den Namen von Ptolemaios V. tragen. Daneben befinden sich noch die Kartuschen seiner Ehefrau und Schwester Kleopatra I., seines Vaters Ptolemaios IV. und dessen Frau Arsinoe III.
Die demotische Inschrift besteht aus fünf Zeilen und ist eine Übersetzung des hieroglyphischen Textes. Die Stele erinnert an den Stein von Rosette, auf dem derselbe Text in Hieroglyphen, demotisch und griechisch geschrieben steht, und mit dem es dem Franzosen Champollion schließlich gelang die Hieroglyphen zu entziffern. Auch der Stein von Rosette stammt, genau wie die jetzt gefundene Stele, aus der Zeit König Ptolemaios V., wie der Antikenminister Mamdoh el-Damaty in einer offiziellen Pressemitteilung mitteilte. Während ersterer auf das Regierungsjahr 9 datiert ist, ist auf letzterem das Regierungsjahr 7 angegeben.
Die Stele ist eine exakte Kopie einer Stele aus dem Philae Tempel. Inhaltlich schenkt Ptolemaios V. der Göttin Isis und ihren Priestern als königliche Opfergabe einen großen Teil Nubiens.