Im Gebiet von Tell el-Farcha im östlichen Nildelta hat ein Team polnischer Archäologen vier neue Gräber der Naqada-Kultur entdeckt.
Drei der Gräber enthielten die menschlichen Überreste von Kindern und sind in einem sehr schlechten Zustand. Das vierte Grab der Naqada III Kultur (ca. 3200 bis 3000 v. Chr.) ist hingegen noch sehr gut erhalten. Es ist eine kleine Mastaba, bestehend aus zwei Kammern, wo dem Verstorbenen 42 Keramikgefäße (hauptsächlich Bierkrüge und Schüsseln), 26 Steingefäße aus unterschiedlichen Formen (Zylinder-, Kugel- und Scheibenform) und 180 kleine Karneolperlen mit auf seinem Weg ins Jenseits gegeben wurden. Die Keramiken lagen in der südlichen Kammer, die restlichen Grabbeigaben zusammen mit dem Verstorbenen in der nördlichen.
Die wichtigste Entdeckung seien jedoch die Überbleibsel einer Brauerei und die Überreste zweier Fässer, die von verschiedenen aus Ton gebrannten Feuerböcken umringt waren, wie Dr. Mahmoud Afifi, Leiter des „Ancient Egyptian Sectors“ sagte.
Der Leiter des polnischen Ausgrabungsteams, Marek Chlodnicki, erklärte, dass in der Nähe der Mastaba zwei große Gebäude entdeckt wurden, die schon seit 2012 näher untersucht werden. Das erste Gebäude aus der Naqada IIIA1 Kultur ist rechteckig und besteht aus sehr dicken Mauern und eine Reihe von Räumen auf der östlichen Seite des Hofes. Das zweite hat eine runde Gebäudestruktur und wurde währen der zweiten Hälfte der 1. Dynastie erbaut. Es besteht aus einer doppelreihigen Mauer aus Lehmziegeln, jede 95cm dick. Das Innere hat einen Durchmesser von 7m. In der Nähe des runden Gebäudes fanden die Archäologen einen einzigartigen Keramikstempel mit Hieroglyphen.
Ich kann zwar kein polnisch aber augenscheinlich handelt es sich bei der Pressemitteilung des Antikenministeriums (MSA) um Funde aus der Grabungssaison 2013/2014, wie hier zu lesen ist. Wir wollten sie euch trotzdem nicht vorenthalten 😉