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Antike Werft am Suezkanal entdeckt

Etwa 3 km östlich des Suezkanals haben ägyptische Archäologen in Tell Abu Saifi die Überreste eines Kalksteingebäudes ausgegraben, das einmal eine Werkstatt für Schiffe war, also eine antike Werft. Sie wird in die ptolemäische oder römische Zeit datiert, als diese Stadt Sila genannt wurde.

Laut Mostafa Waziri, Generalsekretär des Obersten Rates für Altertümer, gab es zwei separate Trockendocks für den Bau und die Wartung von Schiffen. Zwischen diesen beiden Docks lag das längliche, rechteckige Gebäude. Das größere der beiden Docks lag östlich und hatte 6m dicke Wände, die sich 25m gen Süden erstreckten. Es diente vor allem der Wartung und Reparatur der Schiffe.

Laut Nadia Khedr, Direktorin der Antikenbehörde Unterägyptens, wurden die meisten Kalksteinblöcke später wieder abgebaut und wiederverwendet, als der See und die nahen Nilarme austrockneten und die Werft nicht mehr betrieben wurde.

Fotos: Antikenministerium Ägypten

Die Überreste verrotteter Holzbalken und Bronzenägel unterschiedlicher Größe, wie man sie für Schiffsbau oder -reparatur benötigt, wurden ebenfalls gefunden. Neben heimischer und importierter Keramik fanden die Forscher auch Knochen und Gräten von Nilfischen, was beweist, dass einmal mindestens ein Nilarm auch bis hierher reichte.

Laut der LuxorTimes wurde Tell Abu Saifi zuerst 1911 vom ägyptischen Archäologen Mohamed Shaaban ausgegraben, bevor ab 1914 eine französische Delegation im Auftrag der Suezkanal Company übernahm. Im Jahr 1967, während der israelischen Besetzung des Sinai, wurde die Stätte als Militärbasis genutzt und dabei viele archäologische Elemente zerstört.
Seit 1994 setzt sich der Oberste Rat für Altertümer (Supreme Council of Antiquities) für weitere Grabungen ein und war dabei auch auf die Festung von Sila gestoßen.

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