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Neue Felsengräber in der Al-Hamdiya Nekropole gefunden

In den östlichen Bergen des Sohag-Bezirks war eine archäologische Mission des Obersten Rates für Altertümer gerade dabei, die Felsengräber der Nekropole von Al-Hamdiya zu registrieren und dokumentieren, als sie dort „eine große Anzahl“ neuer, bisher unbekannter Felsengräber entdeckte, schreibt das Antikenministerium auf seiner Facebookseite. Mustafa Waziri, Generalsektretär des Obersten Rates, konkretisiert die Meldung mit der Aussage, dass es ca. 250 Gräber seien, die auf unterschiedlichen Ebenen in die Felsen gehauen wurden.

Die neu entdeckten Gräber stammen aus fast allen altägyptischen Epochen, vom Alten Reich bis zur Griechisch-Römischen Zeit und decken so einen Zeitraum von mehr als 2000 Jahren ab. Sie sind daher auch sehr unterschiedlich aufgebaut; manche haben nur einen Grabschacht und eine einzige Grabkammer, in anderen finden sich mehrere davon, die von leicht abschüssigen Korridoren abgehen.

Scheintür mit umlaufenden Inschriften und Bemalungen. Foto: Antikenministerium Ägypten

Eines dieser Gräber, das aus dem späten Alten Reich stammt, führt in eine Kreuzhalle, von der auf der Südostseite ein abfallender Korridor zu einer Grabkammer abgeht, die in antiker Zeit wohl mehrfach benutzt wurde. Dort findet sich eine Scheintür mit einem Rahmen aus hieroglyphischen Inschriften. Daneben sind noch Reste von Bildnissen eines der Grabinhaber zusehen, wie er Opfertiere schlachtet oder Angehörige Opfergaben bringen.

Kupferspiegel und Alabastergefäße. Foto: Antikenministerium Ägypten

Die Ausgrabungen haben eine Vielzahl an Töpferwaren ans Tageslicht gebracht, von denen einige Alltagsgegenstände, andere extra angefertigte Grabbeigaben waren, sogenannte Miniatur-Votivgaben mit einer gelblichen Außenhaut. Daneben wurden auch kleine Alabastertöpfe gefunden, Überreste eines runden Kupferspiegels, menschliche und tierische Knochen, viele Tonscherben aus der Spätzeit und Kalksteinfragmente aus der 6. Dynastie, die Grabbemalungen oder Inschriften tragen, welche die Grabinhaber identifizieren könnten.

Kalksteinfragment mit Hieroglyphen. Foto: Antikenministerium Ägypten

Im Rahmen des Projekts wurden bereits über 300 Gräber registriert und dokumentiert, die den Führern und der Elite der 9. oberägyptischen Provinz gehörten. Hier war eines der administrativen Zentren im alten Ägypten, aufgrund der günstigen Lage zwischen Assuan, Achmim, der Hauptstadt Memphis und dem religiösen Zentrum in Abydos. Während der weiter gehenden Dokumentationsarbeiten könnten in diesen Bergen noch weitere Entdeckungen folgen, glauben die Fachleute.

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