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Deutsche Archäologen machen neue Funde in Pi-Ramesse

Das deutsche Archäologenteam des Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim hat verschiedene neue Funde in Ramses II. Hauptstadt-Pi-Ramesse im östlichen Nildelta gemacht. Teile eines riesigen Gebäudekomplexes, farbige Bruchstücke von Wandreliefs, Mörtelgruben mit Fußabdrücken von Kindern und Gießformen königlicher Amulette sind nach einem Bericht des Antikenministeriums dort gefunden wurden.

„Wirklich monumental“

Der Gebäudekomplex wird von Dr. Mahmoud Afifi, Leiter der Abteilung für altägyptische Altertümer im Antikenministerium als „wirklich monumental“ beschrieben. Es soll einst 200x160m umfasst haben. Die Struktur des Gebäudes lässt darauf schließen, dass es sich wahrscheinlich einst um einen Tempel oder einen Palast gehandelt haben muss.

Der Direktor der Ausgrabung Hening Franzmeier erklärt, dass das Gebäude mit Hilfe von magnetischen Messungen entdeckt wurde. Diiese wurden letztes Jahr durchgeführt, um die Struktur der antiken Stadt bestimmen zu können. Dafür wurde extra ein Feld gepachtet, unter dem noch nicht entdeckte Gebäude vermutet wurden – mit Erfolg – denn dort fanden die Forscher den großen Komplex. Die Stelle wurde nicht zufällig sondern wegen seines großen archäologischen Ptotentials ausgewählt. Sie liegt am Rand der modernen Stadt Quantir, das mit seinem großen Wachstum die Altertümer unter den umherliegenden Feldern bedroht.

Ungewöhnlicher Eingang

Ungewöhnlich ist der Eingang des Gebäudes, der nicht an der Achse liegt sondern in der nord-westlichen Ecke. Warum das so ist, versuchen die Forscher noch herauszufinden. In dem Areal wurde zudem schon ein kleiner Graben an der Stelle angelegt, an dem die Forscher die Umfassungsmauer vermuten.

Foto: MoA

Vielzahl von Mauern

Die bisherigen Funde und archäologischen Besonderheiten sind sehr vielversprechend, so Franzmeier. Nur einige Zentimeter unter der Oberfläche sind eine Vielzahl von Mauern entdeckt worden. Sie können alle der pharaonischen Epoche zugeordnet werden. Dei Archäologen haben noch nicht tief genug gegraben, um Gebäude rekonstruieren zu können. Dennoch ist es offensichtlich, dass die Statigraphie sehr dicht ist und verschiedene Konstruktionsphasen erhalten sind. Nicht alle Mauern sind zeitgleich entstanden, soe Franzmeier.

Foto: MoA

Kinder-Fußabdrücke im Mörtel

Das Team fand auch eine ungefähr 2,5 x 8m große Mörtelgrube. Auf ihren Grund haben sich mehrere Schichten von Mörtel erhalten, die Fußabdrücke von Kindern zeigen. Die Kinder wurden wahrscheinlich für die Mischung der einzelnen Komponenten des Mörtels eingesetzt. Noch außergewöhnlicher ist die Füllung der Grube, die ein Gemisch aus Bruchstücken und bemaltem Wandgips ist. Bisher konnten noch keine Motive erkannt werden aber Franzmeier ist sich sicher, dass die Bruchstücke Teil einer großflächigen Wandmalerei sind. Das Team hat die Stücke bereits an Ort und Stelle gereinigt und anschließend entfernt. Eine umfassende Untersuchung aller Fragmente mit anschließender Konservierung sowie die Rekonstruktion der Motive wird die Aufgabe der nächsten Saisons sein

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