In Abusir, in der Nähe von Kairo, zwischen Sakkara und Gizeh gelegen, sind drei Grabschächte gefunden worden, die Sarkophage und Gefäße aus Fayence enthalten sollen. Laut der Ahram Online entdeckte man die Gräber, als man Hinweisen auf illegale Grabungen an dieser Stelle nachging. Das Antikenministerium beauftragte dann Sabri Farag, den Direktor der Sakkara-Nekropole, mit der Leitung der Ausgrabungen.
In den schachtförmigen Felsengräbern wurden Grabausstattungen gefunden, darunter vier Holzsarkophage in sehr schlechtem Zustand, die allerdings mit Hieroglyphen versehen sind. Einer davon enthält die Kartusche von König Ptolemaios IV, der etwa 250-200 Jahre v.Chr. lebte.
Die Särge enthalten vermutlich mumifizierte Vögel, so wird Grabungsleiter Sabri Farag in der Ahram Online zitiert. Daneben seien in den Gräbern 38 Gefäße aus Fayence sichergestellt worden.
Prof. Alexandra von Lieven von der Freien Universität Berlin hält es nach den bisher vorliegenden Fotos allerdings für sehr unwahrscheinlich, dass es sich hier um Vogelmumien handelt. Vielmehr glaubt sie, dass es sich um Bestattungen von Osiris- und Sokar-Figuren handelt, da sie einen entsprechenden Beinamen in den Hieroglyphen zu erkennen glaubt. Auch die Miniaturgefäße aus Fayence würden zu dieser Interpretation passen.
Die Bedeutung eines solchen Fundes sei groß, so von Lieven, da ähnliche Begräbnisfiguren bisher nur von Antikenmärkten bekannt seien und das Osireion von Oxyrhynchos geplündert wurde, bevor es wissenschaftlich untersucht werden konnte. Es ist daher zu hoffen, dass dieser Fund mit aller Sorgfalt ausgewertet wird.