Leipziger Archäologen haben in der antiken Stadt Heliopolis, die heute größtenteils unter den Häusern von Kairo liegt, einige interessante Entdeckungen gemacht. Darunter Fragmente aus der Zeit Echnatons.
Die Leipziger gruben unter der Leitung von Dietrich Raue vom Ägyptischen Museum Leipzig zusammen mit Forschern aus Ägypten, den Niederlanden und Polen in der fast einem Quadratkilometer fassenden Tempelanlage, die in der Zeit von 2700 – 300 v. Chr. existierte.
Die Archäologen waren bis Ende März auf der Suche nach einem Heiligtum von Pharao Ramses II., der im westlichen Teil des Tempels lag. Neben den Bruchstücken von Pharao Echnaton, der die anderen Götter abschaffte und nur die Sonnenscheibe Aton anbetete, fanden die Forscher noch vier Kolossal-Statuen aus Rosengranit. Ein Arm von Pharao Sesostris I. z.B. soll dabei 200 – 300kg wiegen, weshalb die Archäologen auch wenig Angst vor Grabräubern haben. Alles was leicht abzutransportieren war, wurde im Laufe der Jahrhunderte schon von dieser ehemals heiligen Stätte entwendet.
Nach dem Sturz Mubaraks im Jahr 2011, wollte die Übergangsregierung den Neubau des Viertels vorantreiben, was die Antikenverwaltung in arge Bedrängnis brachte. Also fragten sie die Leipziger nach einer erneuten Zusammenarbeit und die sagten natürlich gerne zu.
Während der Zusammenarbeit wurden gleichzeitig fünf „Trainees“ der ägyptischen Antikenverwaltung ausgebildet. Nach der Restaurierung der Funde, sollen sie in Heliopolis ausgestellt werden. Doch in einigen Monaten soll erst einmal weiter in Heliopolis gegraben werden. Zwei Hektar Boden wurden bereits vermessen und mit Hilfe von Magnometern konnten die Archäologen jede Menge Granit unter der Oberfläche ausmachen. Es dürfen also noch einige Funde unter dem Müll und Dreck von Kairo wieder an die Oberfläche kommen.
Quelle (mit Bildern)
OVZ online