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Granitkopf von Sesostris I und Tutanchamun-Oper von Hawass

Ein Kopf aus rotem Granit, der Pharao Sesostris I darstellt, wurde vor einigen Tagen in das neue Grand Egyptian Museum (GEM) auf dem Gizeh-Plateau gebracht. Der Statuenkopf ist 122 x 108 x 75 cm groß und wiegt um die 2 Tonnen. Er wurde 2005 im Kairoer Stadtteil Matariya, dem antiken Heliopolis, von einer deutsch-ägyptischen Mission gefunden. Er weist die typischen stilistischen Merkmale des Mittleren Reichs auf (Sesostris I gehörte zur 12. Dynastie) und zeigt die Gesichtszüge des Pharaos mit einem leider beschädigten Kopfschmuck. Der königliche Bart war an gleicher Stelle in etwa 10m Entfernung, aber erst 3 Jahre später gefunden worden.

Die Experten des GEM werden nun Restaurationsarbeiten an dem Kopf durchführen, z.B. den abgetrennten Bart wieder anbringen, damit der Kopf dann zum sogenannten „soft opening“ des GEM fertig ist, das Anfang nächsten Jahres stattfinden soll. Neueste 3D-Bildtechnik soll zur Analyse und Dokumentation des Artefaktes eingesetzt werden und auch helfen, die geeignetste Methode zur Wiederanbringung des Bartes auszuwählen. Auch bei der Verpackung und dem Transport des Kopfes in das GEM sei „neueste Technologie“ zum Einsatz gekommen, sagt Eissa Zidan, Generaldirektor des Erste-Hilfe-Restaurationszentrums am GEM, da man den Kopf auf Holzbalken gelagert und mit einem hydraulischen Kran angehoben habe.

Transport des Granitkopfes von Sesostris I. Foto: Antikenministerium Ägypten

Darauf hat die Welt gewartet: eine Oper von Zahi Hawass

Für das geplante Soft Opening des GEM hat der sehr medienaffine Ägyptologe und ehemalige Antikenminister Zahi Hawass sogar eine Oper verfasst. Sie soll das Leben des Kindkönigs Tutanchamun illustrieren. Er habe dieses Thema für seine Oper gewählt, weil Tut nun mal der Star des Museums sei. In seinem Leben habe der junge Pharao mehr dramatische Ereignisse erlebt als jeder andere Pharaon, so wird Hawass in der Daily News Egypt zitiert.

Aber in seiner Oper erzähle er nicht nur Tuts Geschichte von dessen Geburt bis zu seinem Tod, sondern auch die von Pharao Echnaton und Königin Nofretete, die ihren Stiefsohn nicht auf dem Thron sehen wollte und (laut Hawass) sogar Ägyptens Feinde aufforderte, Tut zu töten. Natürlich kommen auch Haremhab und Eje in der Oper vor, die somit die Geschichte, wie wir sie heute kennen, widerspiegeln soll. Man darf bezweifeln, dass diese Oper ein neues Kapitel in der Musikgeschichte begründen wird – auf jeden Fall wird es aber ein neues Kapitel in Hawass‘ nächster Biografie sein.

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