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Ägypter opferten kleine Kätzchen in großer Anzahl

Zwischen 332 – 30 v. Chr. gab es in der Nähe von ägyptischen Tempeln Zuchtstationen für Katzen. Doch ein langes Leben hatten sie dort nicht, denn schon als Kätzchen wurden sie an Pilger verkauft und der Göttin Bastet geopfert.

Die Anzahl der geopferten Katzen war zu dieser Zeit sehr hoch, insbesondere bei kleinen Kätzchen im Alter von 2-4 Monaten, da sie leichter mumifiziert werden könnten, so die Autoren des Artikels im „Journal of Feline Medicine and Surgery“ vom April 2012.

Bei ihren Untersuchungen machten die Forscher auch Röntgenaufnahmen von einer Katzenmumie aus der ägyptischen Sammlung des Archäologischen Nationalmuseums in Parma, Italien. Die Katze war gerade einmal 5 – 6 Monate alt, als sie starb. Sie wurde also wahrscheinlich für ein Opfer verwendet, so Giacomo Gnudi, Professor der Universität von Parma. Die Katze wurde bei der Mumifizierung in eine sitzende Position gebracht und so stramm eingewickelt, dass bei der Katze sogar ein paar Knochen brachen. Um den Schwanz so eng wie möglich an den Körper zu fixieren, brachen sie einen Wirbelknochen am unteren Teil des Rückgrats und um die vorderen Gliedmaßen möglichst eng am Körper einwickeln zu können, brachen die Einbalsamierer der toten Katze auch noch ein paar Rippen.

Ein Loch im Kopf der Katze könnte die Ursache ihres Todes gewesen sein, oder es wurde von den Einbalsamierern in den Schädel gebohrt, um ihr das Gehirn zu entfernen.

Zumindest achteten die Einbalsamierer auf eine möglichst kunstvolle Mumifizierung. Die Mumienbinden sind mit einem aufwändigen, geometrischen Muster um die Katze gewickelt worden. Als Augen benutzten sie rundgeformte Leinenbandagen, die mit schwarzer Tinte bemalt wurden.

6 Gedanken zu „Ägypter opferten kleine Kätzchen in großer Anzahl“

  1. Was die Katzenmumien anbelangt: es ist aber auch so, dass nicht immer ganze Körper mumifiziert wurden, sondern nur Teile davon. Wissenschaftler durchleuchteten Katzenmumien worin sich nur Knochen, manchmal sogar garnichts, befanden.
    Die Vorstellung dass die AÄ Katzen in Mengen töteten nur um sie zu opfern, ist meiner Ansicht nach, sehr makaber. Trotz derer religiösen Kulten, war es ein brutaler Akt. Die Zucht derer und früher oder später Tötung, gefällt mir als Katzenliebhaberin und Altägyptenfan, überhaupt nicht. Aber das ist eben Historie, die nicht mehr zu ändern ist.
    Der Tierfriedhof Tuna el-Gebel war auf ähnliche Weise wie in Bubastis, anstatt mit Katzen, mit Tausenden von Falken, gefüllt in den unterirdischen Gängen.

  2. Ja, bei den „Tiermumien“, in denen man nur Knochenreste oder anderes organisches Zeug gefunden hat, wurden die Pilger schlicht und einfach hinters Licht geführt. Die Nachfrage nach Tieropfern war so hoch, dass die listigen Priester einfach solche Fälschungen an die Pilger verkauft haben

  3. Stimmt, eine Mogelpackung war das nicht selten. Aber auch gut so, dennsonst hätten sicherlich noch mehr Katzen ihr kurzes Leben lassen müssen ?!!

  4. Die Ägypter sollen sogar Katzen bei lebendigen Leibe in Feueröfen geworfen haben, damit ihre Ka-Seelen in den Himmel aufsteigen und sie dem Sonnengott Re bei seiner Reise beschützen und begleiten. Über die vielen Tieropfer darf man wirklich nicht nachdenken…

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