In Paphos, im Südwesten Zyperns, glauben Wissenschaftler das Grab eines 12-jährigen ptolemäischen Prinzen identifiziert zu haben. In dem Grab soll Ptolemaios Eupator, Sohn von Ptolemaios VI. Philometer und Kleopatra II., bestattet worden sein, der wahrscheinlich für eine kurze Zeit als Co-Regent seines Vaters regierte. Nur zwei Jahre nachdem er seinen Rang erhielt, starb der junge Prinz 152 v. Chr. auf Zypern.
Theodoros Mavroyiannis, Professor an der Universität von Zypern, sagte der Cyprus Mail, er sei sich sicher, dass es sich bei dem schon zwischen 1970-1980 entdeckten Grab Nummer 8 um das von Ptolemaios Eupator handelt und belegt seine These mit zwei eingravierten Adler in dem Grab. Zwei Adler erscheinen ebenfalls auf Münzen der Ptolemäer wenn auf der anderen Seite ein Co-Regent abgebildet ist. Die Insel Zypern lag wahrscheinlich in der Zuständigkeit des jungen Königs.
Doch ob es sich bei dem Grab wirklich um das eines Ptolemäers handelt, müssen erst noch weitere Untersuchungen folgen so Mavroyiannis. Zumindest ist sich der Architekt der Restaurationsabteilung von antiken Monumenten des griechischen Kulturministeriums, Michalis Lefatzis, sicher, dass es sich bei dem Grab um ein ganz Besonderes handelt. Das Monument hat im Vergleich zu den anderen Königsgräbern einige Auffälligkeiten, so Lefatzis.
Das Grab hat ein Podium, das eigentlich nur bei vergöttlichten Personen zu finden ist. Auch die Inschriften und andere architektonische Funde, die nahe des Grabes liegen, würden darauf schließen. In der Ferne war das Grab gut einzusehen und somit sehr repräsentativ, was ebenfalls auf eine wichtige Persönlichkeit hindeuten könnte. Auch die Zeit passt, denn dies sei das erste Grab eines Höhergestellten aus der ptolemäischen Ära, das in Zypern identifiziert werden konnte.
Die Antikendirektorin Marina Solomidou-Ieronymidou warnt jedoch vor Schnellschüssen und glaubt aufgrund fehlender Inschriften mit dem Namen des Königs nicht an diese Theorie. Zudem kam die These der beiden Forscher, die auf einer Paphos Konferenz verkündet wurde, sehr überraschend für sie, da die Antikenabteilung keine Kenntnisse über Forschungen an dem Grab hatte.
So sagt auch Lefatzis, dass man das Grab weiter untersuchen muss, um die Frage zu klären, wer her begraben wurde. Aber er ist sich sicher: Wenn die Vermutungen stimmen, wird es der bedeutenste Fund in dieser Region sein.