Die berühmte Sphinx von Gizeh ist schon seit vielen Jahrzehnten das Sorgenkind der Restauratoren. Sand, Feuchtigkeit, mutwillige Zerstörung und der Smog des modernen Kairo machen dem „Vater des Schreckens“ (Abu el-hol), wie ihn die Ägypter nennen, sehr zu schaffen. Der Antikenminister Mamdouh el-Damaty kündigte nun eine schon lange fällige Restauration an. Zumindest einige Teile der Sphinx sollen die nächsten zwei Monate auf Vordermann gebracht werden.
Die besondere Schwachstelle ist das poröse Gestein, aus dem die Sphinx herausgemeißelt wurde. Der steigende Grundwasserspiegel, hauptsächlich verursacht durch das neue Abwassersystem des nahegelgenden Ortes Nazlet Al-Seman, ist hierbei das Hauptproblem, das angegangen werden muss. Doch um Feuchtigkeitsschäden und den inneren Kern des Gesteins kümmerten sich vorherige Restaurationsarbeiten bisher nicht, bemängelt el-Damaty. Die Anbringung neuer Steine an dem Sphinx-Körper mag für eine Stabilisierung gesorgt haben aber ihre natürliche Felsenaußenhülle, also der eigentliche Kern des Problems, wurde noch nie angegegangen, so Damaty weiter.
Das soll sich nun ändern, doch wie genau die Restaurationsarbeiten aussehen werden, schreibt die Cairo Post leider nicht
Die Sphinx ist in den letzten Jahrzehnten schon viele Male restauriert worden, aber einige Versuche sorgten für weitaus mehr Schaden als Nutzen. In den 1920er Jahren spachtelte man die Sphinx mit Zement und Gipsmörtel zu, doch dies belastete den weichen Kalkstein der Sphinx nur noch mehr und Risse durchzogen den Löwenkörper. Die Reste dieses kläglichen Versuches sind inzwischen entfernt worden.