Von den sieben Weltwundern stehen heute nur noch die Großen Pyramiden von Gizeh. Nun haben die Ägypter den Plan, auch das zweite „ägyptische Weltwunder“ – den Leuchtturm von Alexandria – wieder auferstehen zu lassen. Der durch mehrere Erdbeben zerstörte Turm soll an fast gleicher Stelle neu aufgebaut werden, beschloss der Permanente Ausschuss des Obersten Rates für Altertümer (Supreme Council of Antiquities, SCA).
Der Generalsekretär der SCA, Dr. Mostafa Amin, teilte der Presse mit, dass man sich geeinigt habe, dieses schon in der Vergangenheit mehrfach angedachte Projekt nun tatsächlich umzusetzen. Der Leuchtturm solle nur wenige Meter südwestlich seines ursprünglichen Platzes neu erbaut werden. Eine umfassende Studie über den möglichen Bau sei erstellt und an den Regierungsbezirk Alexandria gegeben worden, der nun noch zustimmen müsse.
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Der Turm wurde im 3. Jh.v.Chr. von Ptolemaios I. in Auftrag gegeben. Der Bau auf der Nilinsel Pharos dauerte vermutlich 20 Jahre und wurde erst unter dem Nachfolger Ptolemaios II. beendet. Der Turm war nicht nur der erste seiner Art sondern mit seiner enormen Höhe von mehr als 130m auch sehr lange der höchste Leuchtturm der Welt. Erst im 20. Jh. wurde ein höherer Leuchtturm gebaut.
Mehrere Erdbeben zwischen dem 1. und 13. Jh.n.Chr. zerstörten den Turm vollkommen, so dass der Marmelukensultan Kaitbay im 15.Jh. die Steine als Baumaterial für seine Festung wiederverwendete.
Der Turm bestand aus drei Bauabschnitten: der unteren, rechteckigen Basis, einem achteckigen Mittelstück und einer runden Spitze, die einen großen Spiegel beherbergte, mit dem tagsüber das Sonnenlicht aufs Meer reflektiert wurde. Nachts sorgte ein Feuer für das Licht, das den Seeleuten den Weg wies. 1994 waren Überreste des Turms im versunkenen antiken Osthafen Alexandrias gefunden worden.
Sollte Ägypten mit Hilfe von Sponsoren wirklich das Geld für den Neubau des Turmes auftreiben können, wäre das Land um eine große Touristenattraktion reicher.
Quelle: The Cairo Post
Größenwahn?
Die Ägypter sollten ihre finanziellen Mittel in den Erhalt der zahllosen pharaonischen Stätten stecken und nicht in so ein Wahnsinnsprojekt.
Wie war das noch mal mit dem Small-man-Syndrom?
Je kleiner der Mann – desto größer…..
Ich wünsche Ägypten große Präsidenten!
Mir fallen sofort drei Dinge mit S ein:
Schulen, Strom, Straßen….
Ja, da können wir doch auch die anderen antiken Baudenkmäler wieder alle aufbauen – Wahnsinnsprojekt. Sinnvoller wäre es wirklich, wie Anna schreibt, das Geld für die Bildung etc. pp. auszugeben. Obwohl, ich muß es bekennen, das Projekt doch recht verführerisch daher kommt. Sicher wäre der rekonstruierte Leuchtturm ein Touristenmagnet, aber gibt es denn in Ägypten nicht schon genug davon?