Der ein oder andere würde zu dieser Zeit gerade an den Stränden des Roten Meeres liegen oder sich durch eine Nilkreuzfahrt den frischen Fahrtwind in diesen heißen Sommermonaten um die Nase wehen lassen. Doch die Corona-Pandemie hat unsere Reisepläne erst einmal zunichte gemacht. Die Fallzahlen in Ägypten steigen weiter an und in Deutschland warnt das Auswärtige Amt wegen der Corona-Pandemie noch bis mindestens 31. August vor Reisen in das Land, sowie für mehr als 160 weitere Staaten außerhalb der EU. Für Ägypten ist der erneut brachliegende Tourismus eine Katastrophe und es wird einiges getan, um die Touristen wieder in das Land zu locken und ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben.
Seit dem 01. Juni haben mittlerweile 155 Hotels die Genehmigung erhalten, bei halber Belegung wieder einheimische Touristen empfangen zu dürfen. Ab dem 01. Juli will man auch wieder ausländische Gäste empfangen. Die Visagebühren für Charterflüge wurden bis Ende Oktober gestrichen und Fluggesellschaften müssen derzeit nur die Hälfte der Lande- und Parkgebühren auf ägyptischen Flughäfen bezahlen. Zudem erhält die Luftfahrt einen Rabatt auf den Treibstoffpreis von 10 Cent pro Gallone. Doch ob durch diese Anreize der normale Flugbetrieb nach Ägypten in den nächsten Monaten wieder aufgenommen wird, ist eher unwahrscheinlich. Fluggesellschaften wie Sun Express haben mittlerweile das Land am Nil aus ihrem kompletten Sommerflugplan gestrichen. Nur ägyptische Fluglinien wie Cairo Air oder Egypt Air fliegen (immerhin) zur Zeit nach Ägypten.
Diese Woche hat das Antiken- und Tourismusministerium einen mehrseitigen Maßnahmenplan für die Tourismusbranche herausgegeben. Die archäologischen Stätten und Museen sollen bald wieder unter strengen Hygienemaßnahmen und teilweise auch mit Besucherbeschränkungen (in Tutanchamuns Grab dürfen z.B. nicht mehr als 10 Personen rein), wieder öffnen. Zudem soll man nach der Einreise für 15 Tage 20% Rabatt auf die Ticketpreise bekommen. Der Rabatt soll für alle Stätten und Museen gelten, die unter Aufsicht der Altertümerverwaltung stehen, wie das Ministerium auf seiner Internetseite schreibt. Das neue Museum in Sharm el-Sheikh soll schon bald sene Pforten für Besucher öffnen.
Beim Hotel Check-In soll bei jedem Gast Fieber gemessen und der komplette Koffer desinifiziert werden (abenso wie beim Check-Out). Mit speziellen Dampfmaschinen sollen Zimmer, Bettwäsche und Handtücher gereinigt werden. Buffets sind gestrichen und die Tische in Restaurants dürfen nur in einem Abstand von zwei Metern aufgestellt werden. Außerdem sollen in den Hotels kostenlos Masken an die Gäste verteilt werden – um nur einige der Maßnahmen zu nennen.
Die nächtliche Ausgangssperre gilt offiziell immer noch. Aufgrund steigender Fallzahlen gibt es Stimmen, die einen kompletten Lockdown für 14 Tage fordern. Andere befürchten wiederum, dass es zu Unruhen kommen könnte, wenn die eh schon durch die Corona-Pandemie gebeutelten Ägypter durch einen Lockdown nicht mehr zur Arbeit gehen dürfen. Die Ägypter selbst leben ihr Leben größtenteils wie bisher. Auf Abstand achtet kaum jemand und auch Masken werden nicht überall getragen. An dieser Stelle möchte ich euch den sehr lesenswerten Artikel „Corona in Ägypten: Wo ist eure Angst?“ aus der Süddeutschen Zeitung empfehlen.
Auch die archäologischen Missionen müssen einige Vorkehrungsmaßnahmen treffen. Gearbeitet werden darf nur mit Gesichtsmaske und Handschuhen und alle Geräte müssen jeden Tag desinifiziert werden. Es dürfen nicht mehr als 30 Menschen auf einer Ausgrabungsstätte draußen arbeiten und nicht mehr als vier innerhalb eines Grabes. Und das natürlich nur mit entsprechenden Abstand und jeden Tag muss Fieber gemessen werden. Die ausländischen Ausgrabungsteams, wie das von Barry Kemp in Amarna, hoffen im September wieder vor Ort arbeiten zu dürfen.
Ob man als Tourist in diesem Jahr nach Ägypten fliegen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden…
Schade, dieses Jahr wird’s wohl nix mehr…
Jedes Jahr, – seit 10 Jahren – mind. einmal für 2 Wochen in Ägypten.
Kairo, Nilkreuzfahrt, Alles erlebt/mitgemacht. Nun, die letzten Jahre nur noch Badeurlaub in Hurghada und weitere Umgebung.
Sharm-el-Sheik, Marsa Aslam hätten uns mal interessiert…
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes bis zum 31.08. betrifft nicht nur Ägypten, wie man aufgrund des Artikels wahrnehmen könnte, sondern alle sog. Drittländer.
Ansonsten kann ich noch berichten, dass sich die Gesichtsmasken mehr und mehr in Hurghada und Luxor durchsetzen. In Geschäften werden u. a. Desinfektionsmittel für Kunden zur Verfügung gestellt und bei Carrefour wurde darüber hinaus auch die Körpertemperatur beim Betreten des Geschäfts gemessen.
Da hast du natürlich recht, dass die Reisewarnung nicht nur Ägypten betrifft. Ich habe das noch mal im Artikel ergänzt.
Hallo haben alle Angst wir fliegen vom 26.07.2020 bis 09.08.2020 nach Sharm El Sheikh ??
Es ist so schade für die Ägypter das diese so, für viele, wichtige Einnahmequelle total eingebrochen ist. Hoffentlich ist es nächstes Jahr wieder besser und man kann gefahrlos durch das wunderschöne Land am Nil reisen. Ich wünsche mir das schon seit sehr vielen Jahren… Und nun, wo ich so dicht davor bin und es realisieren kann :Corona ???
Wir habe für Anfang September 2 Wochen in Marsa Alam gebucht, ich hoffe für uns und auch für unsere Freunde inÄgypten das sie die Fallzahlen bis dahin in den Griff bekommen. Wir waren nun schon öfter in diesem schönen Land und können unsere Regierung nicht verstehen das Reisen nach Italien, Spanien etc. wieder erlaubt werden trotz schwindelerregender Corona Zahlen und Urlaub am Roten Meer mit einer Warnung versehen werden. Aber wer versteht schon die Politik von Geldgierigen und Machthungrigen Politikernaus Deutschland. Die haben alle den Hang zur Realität verloren. Schade 🙁