Es wurde lange angekündigt und ab morgen (08. April) ist es soweit: das Gizeh-Plateau erhält ein neues Leitsystem für Besucher.
Was bedeutet das konkret? Erst einmal wird der Eingang am Mena House dauerhaft geschlossen. Der neue Eingang befindet sich an der Fayum Road, wo ein neues, modernes Besucherzentrum die Besucher empfangen wird.
Die wichtigste Änderung besteht aber darin, dass ab morgen weder Privatautos noch Reisebusse auf das Gizeh-Plateau fahren dürfen. Die Besucher werden mit elektrisch betriebenen „Hop-on-Hop-off“ Bussen durch das Plateau geschleust.
Diese Shuttle-Busse fahren insgesamt durch sieben Stationen, wie die Facebook-Seite „Friends of Egypt support tourism to Egypt“ schreibt und wie auf der Karte zu sehen ist:

1- Gelb: „Exercise area“
2- Grün: „Lounge 9“
3- Rot: Hauptbesucherlinie (Panorama – Mykerinos – Chephren – Sphinx)
4- Schwarz: Cheops-Zentrum.
5- Blau: Linie, die die zweite Pyramide mit der ersten Pyramide verbindet.
Neben Taxis, Busse und Co werden auch die Kamelreiter und Pferdekutschen von den Pyramiden verbannt. Sie sollen sich nur noch entlang der gelben Linie aufhalten dürfen. Eine neu errichtete „Shopping-Meile“ auf dem Gizeh-Plateau scheint (hoffentlich) das Ende der fliegenden Händler zu bedeuten, die mit ihrer oftmals aggressiven Art die Touristen prellten. Es bleibt abzuwarten, ob die Antiken- und Tourismuspolizei dort in Zukunft hart durchgreifen wird.
Und es bleibt natürlich auch die spannende Frage, ob man weiterhin individuell über das Gizeh-Plateau spazieren darf oder man quasi gezwungen ist, die Shuttle-Busse zu nehmen und man sich nur in den Bereichen aufhalten darf, die von den Shuttle-Bussen angefahren werden. Wenn jemand mehr Informationen dazu hat, der kann gerne etwas dazu in den Kommentaren schreiben. Oder wenn wir noch etwas dazu herausfinden werden, ergänzen wir den Artikel natürlich noch mit den entsprechenden Informationen.
Nachtrag vom 10.04.2025: Anscheinend gibt es einige massive Anlaufschwierigkeiten, wie die Ahram Online schreibt.
Zwischen 7.00 – 11.00 Uhr sollen sich beim Start am Dienstag rekordverdächtige 13 800 Menschen in die Elektro-Busse gedrängt haben. Ab 11 Uhr soll es dann zu einem Massenandrang gekommen sein, der nicht mehr zu bewältigen war. Eine Mitschuld hatten auch die Kameltreiber und Inhaber von Pferdekutschen, die mehrere Routen der Busse blockierten, um gegen ihre Verbannung entlang eines vorgegeben Bereiches zu demonstrieren. Es soll zu tumultartigen Szenen gekommen sein, bei denen Busse und Fahrer attacktiert wurden.
Der Antiken- und Tourismusminister Sherif Fathy versprach den Einsatz weiterer Elektro-Busse, um den Besucherandrang besser zu bewältigen.

Foto: MSA
Weite wege? Lachhaft.
Wer den einen Kilometer vom Eingang zu den Pyramiden nicht mehr schafft, kann ja alternativ gleich zuhause bleiben und im Fernseh Sessel sich die Pyramiden ansehen…Für mich gehört das Umgehen und Hingehen zum Erlebnis Giza.
Also ich werde die Shuttle Dinger sicher nicht benutzen. (gezwungen wird man da sicher nicht) Siehe Shuttle im Tal der Könige und Hatschepsut Tempel.
Nach Alahram Online googeln: Pyramids’ new entrance trial faces backlash despite record number of visitors (10.4.25)
Danke für den Hinweis!
Tja, als alten Kenner Ägyptens, der dort 7 Jahre gelebt und gearbeitet hatte, wundert mich das Chaos nicht. Wenn Typen, die nichts davon verstehen, logistische Entscheidungen zu treffen haben, dann passiert halt sowas.
Hallo,ich glaube nicht,das die Verantwortlichen dieses Konzept mit mehreren Linien durchsetzen und einhalten können.Als Tourist willst du alles sehen und in Ruhe.Ziel wird es vor allem sein,die Busgruppen „durchzuschleusen“.Bei meinem Besuch 2018 mussten die Busse schon draussen bleiben.siehe auch YouTube @hjbaatz8181. Danke für die vielen aktuellen Informationen.Hans Joachim Baatz
waren letzte Woche dort, und man konnte sich frei bewegen.
Den Unkenrufern hier zum Trotz: Es spielt sich gerade ein. Laut Antikenminister wird es mehr E-Busse geben und die Infrastruktur weiter ausgebaut. Das Chaos des ersten Tages lag ja daran, dass die Kamel- und Pferdebesitzer, die die Touris abzocken und belästigen, den Zugang blockiert haben, weil das Pyramidenareal nun für sie gesperrt sein soll. Auf den aktuellen Videos in sozialen Medien kann man übrigens ganz gut sehen, dass die Typen, die – anders als von Joe oben halluziniert wurde – von Logistik allerhand verstehen. Die Lage hat sich total entspannt. Das Visitors Center ist zudem ein kleines Juwel zum Einstieg.
Hallo bin heute Morgen dort gewesen. Es gibt einen neuen Parkplatz für Busse und Pkws. Man kann vor Ort die Tickets kaufen. Anschließend fährt man mit dem Pendelbus/ Hop-of zu den Pyramiden. Es gibt mehrere Stopps. Es werden moderne Reisebusse eingesetzt und es ist eine Umgewöhnung für Alle. Wenn man erkundet hat und in einer oder zwei Pyramiden ( Chefren ist aktuell geschlossen) war, kann man wieder mit den Pendelbuss zum Ausgangsort zurückkehren. An den Stopps gibt es auch Cafés. Fazit: Es ist eine große Veränderung und man sicherlich noch etwas verbessern, aber es geht.