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Deutsches Team findet Grab mit acht Mumien in Tuna el-Gebel

Mit einem Jahr Corona-Unterbrechung gräbt ein Team des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover nun in der vierten Saison in Tuna el-Gebel, dem antiken Hermopolis Magna, das im mittelägyptischen Bezirk el-Minya liegt. Die Grabung dient der Erkundung eines Friedhofs aus dem 1.-3. Jh. n.Chr., also aus römischer Zeit. Nun fand man dort ein weitgehend erhaltenes Grab mit bemalten Wänden und mehreren Mumien darin.

Prof. Lembke bei der Freilegung einer Wandmalerei mit dem hier besonders verehrten Gott Thot. Foto: Landesmuseum Hannover

Die Wandbilder zeigen eine Prozession, an der auch die Götter Osiris und Anubis teilnehmen. Der westliche Bereich des Raumes war mit Matten ausgelegt und die Wände hier mit Weinreben dekoriert. Amphoren und Kochgeschirr kunden von Besuchern, die beim Besuch des Grabes hier gegessen und getrunken haben.

Die Gräber dieses Friedhofs wurden im 5. Jh. n.Chr. als Steinbruch für die nahe Stadt Hermopolis Magna genutzt. Einige Gräber wurden aber auch wiederverwendet. So wurden in diesem Grab vier Kinder und vier Erwachsene bestattet, deren Mumien nun von Anthropologen aus Göttingen untersucht werden.

Dies ist nicht der erste spektakuläre Fund, den das Team um Leiterin Prof. Dr. Katja Lembke in Tuna el-Gebel macht. 2018/19 hatte man ein erhaltenes Steingrab aus der Spätantike mit vollständiger Grabausstattung gefunden und mit Hilfe von Kollegen der Uni Kiel, die Georadar eingesetzt hatten, war man auf eine ungewöhnliche Struktur gestoßen, die sich als zwei Bleisärge entpuppten. Ein Material, das bislang für Särge in Ägypten noch nie gefunden worden war.


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