Nach einem langen und umfassenden Restaurierungsprozess, der bereits vor fast zwei Jahrzehnten begann, öffnete das Griechisch-Römische Museum in Alexandria mit einer großen Pressekonferenz in dieser Woche wieder seine Pforten.
Im Beisein mehrerer ägyptischer Minister sowie der Botschafter von Griechenland und Zypern eröffnete Premierminister Mostafa Madbouly das Museum am Mittwoch vergangener Woche. Das Museum sei eine neue Touristenattraktion für Alexandria und für den gesamten Ägyptentourismus und sei Teil der Regierungsbemühungen, archäologische Stätten und Museen wiederzubeleben.
Der Tourismus- und Antikenminister Ahmed Issa nannte das Museum mit seinen ca. 10.000 Ausstellungsstücken eines der wichtigsten Museen im Mittelmeerraum. Im Rahmen der Arbeiten sei auch die klassische, römische Fassade restauriert worden, die die Identität des Museums widerspiegele, ergänzte er.
Mostafa Waziri, Generalsekretär der Altertumsbehörde, hob hervor, dass im Museum neue Abteilungen geschaffen wurden, welche die einzigartige intellektuelle und künstlerische Verbindung der altägyptischen, griechischen, römischen, koptischen und byzantinischen Zivilisationen zeigen. Alexandria sei im Altertum ein Leuchtturm des Wissens und der Wissenschaften gewesen, der Studenten und Philosophen aus der ganzen Welt angezogen habe.
Das griechisch-römische Museum in Alexandria wurde 1892 gebaut und drei Jahre später vom letzten Khediven (Vizekönig) Ägyptens, Abbas II., eingeweiht. Laut Moamen Othman, Leiter der Museumsabteilung der Behörde, war das Museum 2005 geschlossen worden. Zunächst aus Geldmangel, später wegen der 2011er Revolution, hätte sich die Restaurierung dann aber immer wieder verschoben und sei erst 2018 wieder richtig aufgenommen worden. Seitdem sei sowohl das Museum als auch die Bücherei konsolidiert und renoviert worden. Neue Ausstellungsvitrinen wurden angeschafft, ein Belüftungs- und Lichtsystem installiert und ein neues Ausstellungskonzept erarbeitet, das die Artefakte nun thematisch und chronologisch geordnet zeige. Ein Forschungs- und Konservierungszentrum sowie eine Multimediahalle wurden ebenfalls implementiert.
Laut der Egypt Independent befinden sich im Erdgeschoss 27 Hallen, in denen in chronologischer Folge derzeit 6000 Artefakte von der Zeit vor Alexander dem Großen bis zur byzantinischen Periode ausgestellt sind. Ebenfalls im EG finden sich Antiquitätengeschäfte, die Restaurierungslabore und die Sanitärräume. Im Obergeschoss sind die Stücke thematisch geordnet, z.B Herrschaft und Politik, Alltagsleben, Religion, Wissenschaft, Begräbnisriten, Geschäft und Handel. Daneben finden sich hier ein Restaurant und eine Cafeteria, eine Bibliothek sowie ein Vortragsraum.
Wer sich besonders für die altägyptische Spätzeit interessiert, kommt in diesem neu eröffneten Museum sicher voll auf seine/ihre Kosten und sollte den Ausflug nach Alexandria für die nächste Ägyptenreise unbedingt einplanen.
C’est formidable, endlich neue Orte zu besichtigen außerhalb von Cairo und Luxor ?. Bleibt noch die Eröffnung des GEM…
Fände es angebracht wenn man über die Ermordung der Touristen in Alexandria berichten würde.
Würde definitiv zum Inhalt der Seite passen.