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Antike Wasserbrunnen am Horusweg entdeckt

Ägyptische Archäologen entdeckten im Norden der Halbinsel Sinai fünf alte Brunnen, von denen vier wohl bereits in der Antike absichtlich zugeschüttet worden waren – vermutlich, um sie vor persischen Besatzern zu verstecken. Die Entdeckung machte das Team um Leiter Ramadan Helmy etwas außerhalb von Tell el-Kedwa, ca. 23 km östlich des Suezkanals.

In Inschriften auf der Wand eines Tempels in Karnak aus der Zeit Sethos‘ I. sind Brunnen entlang des Housweges aufgeführt, aber erst jetzt konnten die Archäologen fünf davon finden. Der Horusweg ist eine der ältesten Handelsstraßen, die Ägypten mit Palästina verbindet.

Tongefäß in Tell el-Kedwa. Foto: Antiken- und Tourismusministerium Ägypten

Erste Ausgrabungen am einzigen nicht zugeschütteten Brunnen zeigen die Konstruktionsweise. Zunächst wurde ein tiefes Loch in den Sand gegraben, danach wurden mehrere etwa 1m breite Tonringe übereinander gelegt. Jeder Ring hat drei Löcher an einer Seite, die wohl den Ab- und Aufstieg ermöglichen sollten. Auf den ersten 3 Metern ihrer Grabung zählten die Archäologen 13 solche Keramikringe. Daneben fanden sie auch einige Tongefäße aus der 26. Dynastie (664-525 v.Chr.).

Im nahen Tell el-Kedwa (Qedua) wird seit 2007 eine Festung aus der saitischen Periode ausgegraben. Hier konnten die Archäologen zuletzt einen 12×4m großen Lagerraum finden, in dem viele übereinander gestapelte Tongefäße gelagert waren, die vermutlich zu einem Abwassersystem der Festung gehörten. Ebenfalls fanden die Archäologen dort Überreste von Brennöfen, die wohl Teil einer Werkstatt waren, in der Kupfer geschmolzen oder legiert wurde.

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