Archäologen aus Ägypten und Österreich haben in Kom Ombo ein Verwaltungsgebäude aus der 1. Zwischenzeit ( ca. 2180-2050 v. Chr.) entdeckt.
Das Gebäude wurde während Ausgrabungen an der Nordostseite des Tempels gefunden. Die Forscher fanden insgesamt 20 konisch-geformte Silos, in denen Getreide gelagert wurde.
Die Ausmaße des Verwaltungsgebäudes zeigt die Bedeutung von Kom Ombo während der 1. Zwischenzeit, als die Einwohnerzahl stark gewachsen war und die Stadt ein wichtiges gewerbliches und vor allem landwirtschaftliches Zentrum gewesen ist, wie Dr. Mostafa Waziry erklärt.
Dr. Abd El-Moniem Said, der Direktor für Altertümer von Assuan und Nubien ergänzt, dass die architektonischen Elemente der Silos sehr gut erhalten sind. Einige der Wände waren ursprünglich bis zu zwei Meter hoch. In den Silos hausten zudem einige Plagegeister, wie die Überreste von Rattenknochen und Kot belegen.
Dr. Irene Forstner-Müller, die Direktorin der österreichischen Mission des Österreichischen Archäologischen Instituts weist noch auf einen weiteren überraschenden Fund aus jüngerer Zeit hin. In der vergangenen Saison wurde an der archäologischen Stätte rund um den Ptolemäer-Tempel die Überreste einer Festung gefunden, die während der britischen Besatzungszeit im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Die Festung diente wahrscheinlich als Beobachtungs- und Verteidigungsstützpunkt während des Mahdi-Aufstandes in Sudan (1881-1899).