Zwei neue Gräber aus der 6. Dynastie sind südlich von Sakkara entdeckt worden. Die Gräber stammen von Priestern aus der Regierung des Pepi II. (ca. 2240 – 2150 v. Chr.) und wurden von der französischen Misseion des IFAO (Institut Français d’archéologie Orientale) unter der Leitung von Dr. Vassil Bobrev gefunden.
In dem ersten Grab ist ein Priester namens Ankhti, in dem zweiten ein Priester namens Sabi begraben worden. In der Grabkammer beider Gräber fanden die Archäologen menschliche Überreste und die Skelette der Grabinhaber, die überall zerstreut lagen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Gräber bereits zwischen der 7. und 8. Dynastie ausgeraubt und verwüstet wurden. Zwischen den menschlichen Überresten lagen noch diverse Bestattungswerkzeuge, einige Alabastergefäße sowie farbige Opfermaterialien und Keramiken.
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Beide Gräber in der Region von Tabit el-Geish sind mit vielen Opferszenen zu verschiedenen Göttern dekoriert. Auf der Wand im Grab des Ankhti sieht man die „sieben heiligen Öle“, die für das Mundöffnungsritual benutzt wurden. Opferlisten, in denen Namen und Anzahl der Opfer aufgelistet sind sowie eine Scheintür und verschiedene Opfer wie Fleisch, Vögel, Brot, Gemüse, Blumen, Milch und Bier sind ebenfalls auf den Wänden abgebildet. Die Farben sind noch sehr gut erhalten, wie man auch gut auf den Fotos erkennen kann.
Die Archäologen konnten bereits zu den Grabkammern vorstoßen, die bei Ankhti am Ende eines 12m tiefen Schachtes und bei Sabi am Ende eines 6m tiefen Schachtes liegen.
Dr. Vassil Dobrev erklärte, dass der obere Teil der Gräber mit Schlammziegeln erbaut wurde und die Grabkammern selbst in den weißen Kalksteinfelsen gehauen wurden. Beide Gräber hätten große Ähnlichkeit miteinander und zeigen die gleichen Opferszenen und -listen, wie der General Direktor des archäologischen Gebiets in Sakkara ‘Alaa El-Shahat mitteilte.