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Bergbau-Hauptquartier im Sinai gefunden

Die ägyptische Mission, die im Wadi al-Nasab-Gebiet im Süd-Sinai Ausgrabungen durchführt, hat die Überreste eines Gebäudes entdeckt, das während des Mittleren Reichs dem Leiter der ägyptischen Bergbauexpeditionen im Sinai als Hauptquartier diente.

Der Leiter der archäologischen Mission Mostafa Nour Eddin erklärte, dass dieses Gebäude seit seiner Errichtung als Hauptquartier für Bergbaumissionen genutzt wurde. Das Hauptquartier hat eine wechselhafte Geschichte. Während der Wirren der 2. Zwischenzeit wurde das Gebäude aufgegeben und dann in der Blüte des Neuen Reiches wiederverwendet und anschließend erneut vernachlässigt.

Foto: Tourismus- und Antikenministerium Ägypten

In der Römerzeit wurde das Gebäude wieder aus seinem Dornröschenschlaf geholt. Das legen zumindest Funde nahe, die einige interne Veränderungen an dem Gebäude während der Römerzeit belegen. Ein neuer Eingang im nördlichen Teil des Gebäudes wurde angelegt, Trennwände zwischen den Hallen hochgezogen und einige Räume wurden als Werkstätten zum Schmelzen von Kupfer umfunktioniert.

Der Generalsekretär des Obersten Rates für Altertümer, Mostafa Waziri, erklärte, dass diese Mission die erste sei, die in diesem Gebiet im Sinai Ausgrabungen durchführe. Das Hauptquartier liegt in einem abgegrenzten Gebiet in der Mitte eines Tals, das von Kupfer- und Türkisbergbaugebieten umgeben ist.

Das Gebäude selbst ist quadratisch angelegt und wurde mit riesigen Sandsteinblöcken errichtet. Der Boden besteht aus Steinplatten und umfasst eine Fläche von etwa 225qm. Zum Zeitpunkt seines Baus bestand das Gebäude aus zwei Stockwerken. Das erste Stockwerk hat zwei Flure, zwei Zimmer, ein Badezimmer, eine Küche und eine Treppe, die in den zweiten Stock führt.

In der Mitte einiger Räume im ersten Stock wurden die Fundamente von Säulen entdeckt. Wahrscheinlich stellten die Ägypter sie nicht nur aus dekorativen Zwecken in die Räume, sondern man nutzte sie auch für die Errichtung der Decke, als dessen Stützpfeiler sie anschließend dienten.

In den oberen Ausgrabungsschichten des Gebäudes endeckten die Archäologen Kupferschmelzöfen und Metallverarbeitungsbereiche sowie vier Kupferbarren mit einem Gewicht zwischen 1200 und 1300 Gramm.

Wadi al-Nasab war die wahrscheinlich größte altägyptische Schmelzstätte auf der Sinai-Halbinsel und gehörte zu den wichtigsten und ältesten Schmelzstätten im östlichen Mittelmeerraum.

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