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Erstmalige Unterwassermission in Assuan findet zahlreiche Inschriften

Eine französisch-ägyptische Delegation hat im Nilwasser bei Assuan eine Reihe von Stelen und Inschriften gefunden und mit Tauchern untersucht. Die Funde stammen aus der Zeit der Pharaonen Amenhotep III und Thutmosis IV, also dem Neuen Reich (18. Dyn.), sowie auch aus der Spätzeit des altägyptischen Reichs, z.B. von Psammetich II und König Apries (26. Dyn.).

Foto: Tourismus- u. Antikenministerium Ägypten

Als nach der Entscheidung für den Bau des Staudamms bei Assuan klar war, dass viele antike Stätten, die vorher am Nil gelegen hatten, bald im riesigen Stausee für immer verschwinden würden, wurde in den 1960er Jahren eine große Dokumentations- und Rettungsaktion gestartet. Zigtausende Fotos von Dörfern, Tempeln, Grabstätten, Monumenten und Inschriften wurden gemacht. Wo es möglich war, wurden die Monumente an höhere Stellen versetzt – die Tempel von Philae und Abu Simbel sind die herausragenden Beispiele –, aber so Vieles konnte nicht gerettet werden und liegt nun auf dem Boden des Nassersees. Man wundert sich, dass erst jetzt, nach 60 Jahren, sich eine archäologische Mission aufmacht, diese „verlorenen“ Inschriften zu untersuchen.

Laut Dr. Mohamed Ismail Khaled, dem neuen Generalsekretär des Obersten Rates für Altertümer, begann die französisch-ägyptische Mission ihre erste „Grabungs-“ bzw. Tauchsaison an der versunkenen, alten Insel Philae sowie dem Inschriftenfelsen Konosso, der neben Philae liegt und heute nur noch mit seiner Spitze aus dem Wasser ragt.

Foto: Tourismus- u. Antikenministerium Ägypten

Laut Dr. Islam Selim, Generaldirektor der Unterwasser-Antikenabteilung, werden nun 3D-Modelle der entdeckten Inschriften angefertigt, um diese besser darzustellen und dann genauer untersuchen zu können. Und natürlich hofft die Mission auch, neue und bisher undokumentierte Inschriften zu finden. Aber genauso interessant und wichtig ist es natürlich auch herauszufinden, wie die bereits bekannten und damals dokumentierten Inschriften heute aussehen und wie gut diese nach 60 Jahren unter Wasser noch erhalten sind. Und daran schließt sich natürlich die Frage an, was man mit heutigen wissenschaftlichen Mitteln unternehmen kann, um diese Inschriften zu schützen und bestmöglich unter Wasser zu konservieren. Es bleibt also viel Arbeit.

Dieses Video bei der LuxorTimes vermittelt einen Eindruck, wie die Arbeit der tauchenden Archäologen im doch recht schmutzigen Nilwasser aussieht.

1 Gedanke zu „Erstmalige Unterwassermission in Assuan findet zahlreiche Inschriften“

  1. Hallo Jolly,

    die Entdeckungen der französisch-ägyptischen Delegation im Stausee von Assuan sind faszinierend und werfen ein neues Licht auf die reiche Geschichte Ägyptens. Es ist beeindruckend zu sehen, wie moderne Technologien wie 3D-Modelle genutzt werden, um die alten Inschriften zu dokumentieren und zu konservieren. Diese Mission zeigt, dass auch Jahrzehnte nach der Errichtung des Staudamms noch bedeutende archäologische Schätze darauf warten, entdeckt und geschützt zu werden. Die Arbeit der Taucher in den schwierigen Bedingungen des Nilwassers verdient großen Respekt und Interesse.

    Viele Grüße von Robert von http://www.Norderstedt-Aktuell.de

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