Warum Pharao Amenophis III. viele hunderte von Sachmet-Satuen im Karnak-Tempel und in seinem Totentempel in Kom el-Hattan (Theben-West) errichten ließ, ist für die Forscher heute noch ein Rätsel. Wurden die Statuen vielleicht aufgestellt, um die wilde Göttin, die sowohl Krankheiten hervorrufen als auch heilen konnte, wegen einer grassierenden Pest zu besänftigen, wie viele Forscher mittlerweile glauben? Zumindest sind zu der Vielzahl an Statuen jetzt noch mal acht weitere aus schwarzem Granit in Amenophis III. Totentempel in Kom el-Hattan hinzugekommen, die das „The Colossi of Memnon and Amenhotep III Temple Conservation Project“ unter der Leitung von Hourig Sourouzian bergen konnte.
Sechs der Statuen repräsentieren die löwenköpfige Göttin sitzend auf ihrem Thron, ein lebensspendenes Ankh-Zeichen in ihrer rechten Hand. Drei von ihnen sind fast vollständig. Von einer fehlt der obere Teil, von zwei anderen der untere Teil. Die höchste von ihnen ist 1,90m hoch, 0,51cm breit und 1m tief.
Zwei andere Statuen, von denen nur noch der mittlere Teil gefunden wurde, zeigen die Göttin stehend. Sachmet hält einen Papyrus-Zepter in der linken und das Ankh-Symbol in der rechten Hand.
Die Statuen umrundeten ursprünglich den großen Peristyl-Hof und die Hypostyl-Halle. Von dem Tempel heute ist kaum mehr etwas zu sehen. Nur die so genannten Memnon-Kolosse erheben sich mit weiteren Statuen über das Areal.
Die Archäologen entdeckten neben den Sachmet-Statuen den mittleren Teil einer königlichen Statue (0,77m hoch und 0,56m breit), ebenfalls aus schwarzem Granit, die Amenophis III. mit einem Hebsed-Mantel für sein königliches Jubiläum zeigt. Zwei ähnliche Statuen, die vor einem Jahrhundert im Tempel von Kom el-Hattan gefunden wurden, befinden sich heute im Ägyptischen Museum Kairo.
Die Sachmet-Statuen sollen nach der Restaurierung und Dokumentation im Tempel-Areal aufgestellt werden. Sobald der Bereich von einem Zaun geschützt und ausreichend gesichert ist, soll der ehemalige Tempel von Amenophis III. eine neue Touristenattraktion werden, wie das Antikenministerium schreibt