Jane Akshar berichtet in ihrem Blog von einem Vortrag Susanne Bickels, der Leiterin des schweizer Grabungsteams, welches im letzten Jahr im Tal der Könige die sensationelle Entdeckung des unversehrten Grabes einer Tempelsängerin aus der 22. Dynastie machte.
Da dies der erste offizielle Vortrag seit der Entdeckung des Grabes mit dem offiziellen Namen „KV64“ war, war der Raum bis auf den letzten Platz mit Interessierten gefüllt. Bevor Frau Prof. Bickel etwas über das neu entdeckten Grab berichtete (und auch Fragen dazu beantwortete), gab sie zunächst einen Überblick über die anderen Arbeiten des Teams der Universität Basel an 10 weiteren Gräbern.
Viele der von Frau Bickel über KV64 vorgestellten Informationen kennen wir bereits (siehe Blogartikel hier). Das ursprünglich in der 18. Dyn. entstandene Grab war in der 21./22. Dyn. beraubt und dann durch die Bestattung der Tempelsängerin neu verwendet worden. Man fand eine kleine hölzerne Stele, die dem Antlitz der Toten zugewandt war. Sie trug den Namen der Toten auf der Rückseite und eine Darstellung von ihr vor einem „Mischgott“ aus Re-Harachte, Atum und Sokar.
Man fand keine Grabbeigaben und auch keine Töpfe oder andere Gefäße. Der Sarkophag wurde zur Restaurierung inzwischen aus dem Grab entfernt. Die sehr schön eingewickelte Mumie ist 1,55m groß und durch das Harz mit dem Sarkophag verklebt. Der schwarze Sakophag ist mit gelben Hieroglyphen bemalt. Die Tempelsängerin war die Tochter eines Priesters, der den Titel „Öffner des Himmels“ trug und wahrscheinlich „Nacht-Efhotep“ hieß. Bzgl. der Schreibweise des Namens ist sich Jane Akshar nicht sicher, weil der Name nirgendwo geschrieben stand und nur während der Antwort auf eine Frage so benannt wurde.
Die Tempelsängerin Nehmes Bastet ist keine der Frauen, die mit demselben Namen bereits früher identifiziert wurden. Zu ihrer tatsächlichen Abstammung müssen aber noch genauere Untersuchungen gemacht werden.
Jolly Thews