In der am Mittelmeer und im Nildelta gelegenen Stadt Damiette, arabisch Dumyat, altägyptisch Tamiat, entdeckte eine Gruppe von ägyptischen Archäologen eine Vielzahl von Artefakten aus der römischen Periode Ägyptens, die um den Beginn unserer Zeitrechnung herum datiert wird. Unter den Objekten sind auch mehrere zylindrisch geformte Sarkophage aus rotem Ton.
Die Sarkophage weisen Gravuren auf, von denen einige wohl die Gesichter der Toten darstellen sollen; Nase und Mund sind bei manchen zu erkennen. Andere Gravuren zeigen tiefe Linien oder geometrische Formen, sagte Mostafa Waziri, Generalsekretär des Obersten Rates für Altertümer (Supreme Council of Antiquities). Einige Sarkophage enthalten noch Überreste der Kartonage, mit denen die Mumien einst bedeckt waren.
Weiter wurden etwa 700 Amulette gefunden, einige davon in Form der Götter Isis, Horus und Taweret, dazu Skarabäen unterschiedlicher Größe und fünf goldene Ringe. Drei dieser kleinen Goldringe tragen eine Weinrebe, welche wohl eine Verbindung zu dem griechischen Gott Dionysos bzw. seinem römischen Äquvalent Bacchus darstellen soll. Ein Anhänger mit einem Delfin wird von den Archäologen auf den Gott Poseidon/Neptun bezogen.
Reda Abu El-Maati, Leiter der Grabungsmissionen in Damiette, erklärte, dass diese Funde in Tell el-Deir die bisherige Grabungsarbeit fortsetzen, bei denen man erst kürzlich einen Friedhof aus der 26. Dynastie freigelegt hatte. Dabei waren Steinsarkophage, Skarabäen, Amulette und Ushebtis gefunden worden, die zum Teil den Namen des Pharaos Psammetich II trugen. Sie wurden ins Grand Egyptian Museum nach Gizeh gebracht.
Die archäologische Stätte Tell el-Deir liegt zwischen dem neuen Teil von Damiette und den landwirtschaftlichen Gebieten und ist somit von beiden Seiten durch die Ausweitung der Nutzungsflächen bedroht. Es waren hier bisher hauptsächlich römische und koptische Siedlungsspuren gefunden worden.