Sechs Gräber hat ein ägyptisches Ausgrabungsteam in Assuan entdeckt. Die Gräber aus der Spätzeit (26. Dynastie, ca. 664 – 525 v. Chr.) liegen auf der Westseite des Nils in der Nähe des Aga Khan Mausoleums. In den Sarkophagen aus Holz und Stein lagen noch die Mumien der hier Bestatteten. Zu den Funden gehören auch Fayence-Statuen der vier Horussöhne, mehrere Amulette und kleine hölzerne Statuen des Falkengottes Horus.
Neben der hohen Anzahl der Gräber ist der Fund auch hinsichtlich der Epoche bedeutsam, denn bisher wurden in Assuan nur Gräber aus dem Alten, Mittleren und Neuen Reich gefunden, nicht jedoch aus der Spätzeit. Die Gräber sollen nun helfen, die architektonischen Besonderheiten dieser Epoche besser zu verstehen.
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Nasr Salama, Generaldirektor des archäologischen Gebietes in Assuan und Nubien, berichtet, dass die meisten Gräber mit einer Treppe aus 30 Stufen, die bis zu dem Haupteingang des Grabes führen, beginnen. Das Innere der Gräber ist unterteilt in drei oder vier Räume ohne Inschriften. In der offiziellen Pressemitteilung steht noch, dass die hier angewandte Grabungstechnik komplett anders sei als bei den anderen Gräbern im gleichen Gebiet, ohne genauer darauf einzugehen, worin die Unterschiede bestehen.
Leider sind den Archäologen Grabräuber zuvorgekommen, die einige Begräbnisstätten schon ausgegraben und geplündert haben.