An dem Berg, den man die Hörner von Hattin nennt, fand ein Landarbeiter zufällig ein Siegel des großen Pharaos Thutmosis III., teilte die israelische Antikenbehörde am Donnerstag mit. Das Siegel hat die Form eines Skarabäus und zeigt noch Reste einer farbigen Bemalung. Auf der Siegelfläche ist der auf dem Thron sitzende Thutmosis samt seiner Namenshieroglyphen zu sehen.
Die Hörner von Hattin, ein niedriger Berg mit einer Doppelspitze, liegen westlich des Sees Genezareth im Norden Israels. Sie wurden bekannt durch die Schlacht bei Hattin, bei der im Jahr 1187 die Kreuzfahrer vernichtend geschlagen wurden.
Einfluss bis nach Kanaan
Mit dem Siegel hat die Schlacht natürlich nichts zu tun, denn Thutmosis III. lebte 2500 Jahre früher, im 15. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, als dieses Land noch Kanaan genannt wurde. Dass das Siegel eines ägyptischen Pharaos so weit von Ägypten entfernt auftaucht, ist ein Zeichen für den politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss Ägyptens auf seine Nachbarländer, sagt Daphna Ben-Tor, Kuratorin für ägyptische Archäologie am Israel Museum in Jerusalem.
Thutmosis III. als erfolgreicher Eroberer
Thutmosis III. war der erfolgreichste Feldherr aller ägyptischen Pharaonen, der den Einfluss und die Grenzen Ägyptens weit ausdehnte. Er regierte 54 Jahre lang, wobei er während der ersten Hälfte dieser Zeit von seiner Stiefmutter Hatschepsut vertreten wurde, die als Regentin die eigentliche Macht im Lande hatte.
Abdel Halem Nour el-Din, ehemaliger Vorsitzender des Supreme Council Of Antiquties (SCA), sagte der Cairo Post, Thutmosis III. habe in 20 Jahren 16 erfolgreiche Feldzüge geleitet, mehr als 300 Städte eingenommen und einen großen Teil des Nahen Ostens für Ägypten erobert. Es gibt im Amun-Tempel von Karnak ganze Wände, die von seinen erfolgreichen Schlachten berichten, von denen die Schlacht bei Meggido im Jahr 1457 v.Chr. wohl die bekannteste ist.