Über 2000 Widderköpfe im Tempel Ramses II. in Abydos entdeckt

Im Tempel von Ramses II. in Abydos haben amerikanische Archäologen der Universtität von New York eine spannende Entdeckung gemacht. Sie stießen auf über 2000 mumifizierte Widderköpfe und viele weitere Tiere Hunde, Wildziegen, Kühe, Gazellen und Mungos.

Die mumifizierten Tiere, von denen einige noch in Leinen eingewickelt waren stammen aus ptolemäischer Zeit und wurden in den erst kürzlich entdeckten Magazinen nördlich des Tempels entdeckt. Die Tiere wurden wahrscheinlich als Opfergaben im Tempel aufbewahrt. Zu den weiteren Funden gehört auch eine Reihe von Statuen, Papyri, Reste alter Bäume, Lederkleidung und Schuhe.

Sameh Iskander, Leiter der Mission, erklärte, dass die Entdeckung dieser großen Anzahl an mumifizierten Widder, auf eine noch nie dagewesene Praxis des Widderkults in Abydos während der ptolemäischen Zeit hinweist. Es deutet also vieles darauf hin, dass über 1000 Jahre nach seinem Tod, Ramses II. noch in seinem Tempel verehrt wurde.

Dass der Tempelbereich aber auch schon viel eher bewohnt wurde, belegte die Mission mit der Entdeckung einer großen und laut den Archäologen ungewöhnlichen Palaststruktur, die auf das Ende der 6. Dynastie (ca. 2181 v. Chr.) des Alten Reiches datiert wurde.

Die Archäologen sind zumindest begeistert: „Diese Struktur wird wichtige, vielfältige und spektakuläre Informationen über die Aktivitäten des Alten Reiches in Abydos liefern“, so Iskander. Er erhofft sich weiterhin neue Erkenntnisse über das alte Abydos vor dem Tembelbau von Ramses II.

Mohamed Abdel-Badei, Leiter der zentralen Abteilung für Altertümer in Oberägypten, ergänzte, dass die Mission auch die nördlichen Umfassungsmauern des Tempels freilegen konnte, wodurch die Archäologen die Grenzen des Tempelbereichs nun klar definieren konnten. Dieser neue Fund soll helfen, das tägliche Leben im Tempelbezirk, dessen Verwaltung und kultischen Aktivitäten besser verstehen zu können.

Das Bild, was wir noch von dem vor über 150 Jahren entdeckten Tempel haben, muss neu überdacht werden, so die Archäologen. Das Wissen über die Anlage, die von der 6. Dynastie bis hinein in die ptolemäische Zeit genutzt wurde, wird durch die neuen Funde in ein anderen Licht gerückt werden.