An einem 3500 Jahre alten, mumifizierten Kopf aus dem Museum für medizinische und forensische Anthropologie in Madrid fanden Forscher eine Hautkrankheit, die vermutlich durch den regelmäßigen Gebrauch von Hautbleichmitteln hervorgerufen wurde.
Die Haut des Kopfes weist an Wangen und Nacken einige Knötchen auf, die für die Hautkrankheit Ochronose typisch sind. Diese Krankheit würde meist verursacht durch Kosmetika, die eine bleichende Wirkung auf die Haut hätten, sagte Despina Moissidou, Anthropologin an der Nationalen und Kapodistrias-Universität in Athen. Moissidou hatte die Ergebnisse ihres Forschungsteams im April 2016 auf einer internationalen Konferenz für vergleichende Mumienforschung im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim vorgestellt.
Ein heller Hautton war vielleicht eine Art Statussymbol im alten Ägypten, vermutet Angel Gonzalez, eine Mitarbeiterin an der Schule für Rechtsmedizin in Madrid. Es bedeutete, dass diese Person keine schwere Arbeit im Freien verrichten musste, was kennzeichnend für die ärmere Bevölkerungsschicht war.
Die Frau, von der dieser Mumienkopf erhalten blieb, war nur 20-25 Jahre alt geworden. Aufgrund der Mumifizierungstechnik datieren die Forscher den Kopf in die 18. Dynastie, etwa 1500-1300 v.Chr., eine der am besten belegten ägyptischen Epochen, in der auch viele bekannte Pharaonen, wie Hatschepsut, Thutmosis III., Echnaton und Tutanchamun, lebten. An der Art der Einbalsamierung läßt sich ablesen, dass es sich um ein hochrangiges Mitglied der ägyptischen Gesellschaft gehandelt haben muss.
Die Herkunft des Kopfes ist noch unklar, auch wenn man seit 2007 glaubt, dass er aus einer thebanischen Nekropole stammt. Der Kopf tauchte erstmals um 1900 im Äygptischen Museum Kairo auf. Danach wurde er verkauft an den spanischen Bankier und Kunstsammler Ignacio Bauer, der ihn einer archäologischen Gesellschaft in Madrid stiftete.
Um die medizinische Diagnose zu untermauern, wurden Gewebeproben entnommen und einer histologischen Untersuchung unterzogen. Diese ergab eine chronische Hautentzündung und unter dem Elektronenmikroskop zeigte sich eine verblüffende Übereinstimmung mit heutigem Hautgewebe, das von exogener Ochronose betroffen ist.
Die alten Ägypter setzten Kosmetika nicht nur für ästhetische Zwecke sondern auch für religiöse und magische Zwecke ein, stellte Moissidou klar. Viele dieser Salben und Cremes hätten giftige Stoffe, wie z.B. Blei, enthalten, die bei regelmäßiger Anwendung unweigerlich zu Krankheiten und Entzündungen führen mussten.
Das Foto des Mumienkopfes mit den Hautabnormitäten findet ihr in diesem Artikel im Onlinemagazin „Seeker“.
So kommen immer wieder neue Erkenntnisse zu Tage. Das Thema mit den Tattoos fand ich ja schon spannend und verblüffend zugleich aber dass es im antiken Ägypten Hautbleichungen gab… wow… Wie weit war ihr Wissen in Sachen Chemie wirklich? Da sie nun offensichtlich imstande waren,die Haut zu bleichen… Da fällt mir ein…. Es wird ja gerne behauptet, dass Michael Jackson seine Haut als erster gebleicht hätte. …Nun…mit diesen Ergebnissen,kann man die Behauptung über ihn in Punkto bleichen,getrost widerlegen. …Offensichtlich war auch dieser „Mode“erscheinung schonmal da. -So wie sich alles wiederholt. 😉