Um den Karnak Tempel vor der jährlichen Nilflut zu schützen, sollen die alten Ägypter den Nil umgeleitet und einen Damm angelegt haben. Dies behauptet zumindest der Forscher Mansour Breik (Boraik?), Leiter der Central Administration von Mittelägypten, in seiner Doktorarbeit. Beweise für seine Theorie will er in einem Areal außerhalb des Karnak-Tempels gefunden hat. Hier liegen die Überreste einer Steinstruktur, die den Nil zum Schutz des Tempels umgeleitet haben soll.
Der dreiseitige Damm konnte auf das Neue Reich datiert werden und bezeugt laut Breik eine bautechnische Meisterleistung. Er wurde wahrscheinlich auch als Hafen(-mauer?) benutzt, wo die Steine von Schiffen abgeladen wurden, die für den Ausbau und der Sanierung des Karnak-Tempels vonnöten waren. Der Damm war ursprünglich 40,6m lang, 7m hoch und 3m breit.
Es gibt Belege von Docks und Mauerabschnitten, die in verschiedenen Ebenen angelegt und von denen aus die Schiffe in den Hafen geschleppt, gezogen und befestigt wurden bevor man sie entladete, so Berik.
In den 80er Jahren haben geologische und geomorphologische Studien der NASA gezeigt, dass der Lauf des Nils sich zwischen dem 24. – 15. Jh. v. Chr. nach Westen verschoben hat, wie der Archäologe Abdel Halem Nour el-Din der Cairo Post sagte. Der westliche Streifen des Nils wurde von Griechen und Römern genutzt, die hier ihre Tempel und römischen Bäder zwischen den 3. Jh. v. Chr. – 3. Jh. n. Chr. bauten.
In Sadd el-Kafara, 10km südöstlich von Kairo befindet sich die älteste Dammmauer in Ägypten, die um 2600 v. Chr. angelegt wurde, so Nour el-Din. Der Damm wurde aber nie fertiggestellt und war 12 Jahre in Arbeit bevor er von einer Flut zerstört wurde.