Während routinemäßig durchgeführter Kontrollen internationaler Auktionshäuser stießen Mitarbeiter des Antikenministeriums in Israel auf mehrere Dutzend Artefakte, die vermutlich illegal außer Landes geschmuggelt wurden. Nachdem auf diplomatischem Weg keine Einigkeit erzielt werden konnte, strengt Ägypten nun eine Klage gegen Israel an.
Ali Ahmad, Leiter der Ministeriumsabteilung, die sich mit der Rückholung geschmuggelter Artefakte befasst, spricht in der Cairo Post von 126 Stücken, darunter Tongefäße, Vasen und Figuren aus allen altägyptischen Epochen.
Bereits im November 2014 habe sich der ehemalige Antikenminister Mohamed Ibrahim an Interpol gewendet, um die Besitzverhältnisse für diese Stücke zu klären. Jetzt habe die Ägyptische Botschaft in Tel Aviv eine offizielle Klage eingereicht. Man erwartet, dass das israelische Gericht zunächst einen ägyptischen Experten damit beauftragt, die Echtheit der Stücke zu bestätigen. Danach müsse man dann Unterlagen vorlegen, wo und wann diese Stücke gestohlen wurden.
Die seit der Revolution im Jahr 2011 schlechte Sicherheitslage in Ägypten hat durch Plünderungen und illegale Grabungen zu einem starken Anstieg des Antikenschmuggels geführt. Manchmal sind es sogar die Inspektoren selbst, die sich auf diese Art bereichern. Das Luxor Times Magazine berichtet gerade von so einem Fall, bei dem eine Doppelsitzstatue aus Kalkstein aus einem Lagerhaus in Mit-Rahina, dem alten Memphis, gestohlen und durch eine Kopie ersetzt wurde. Einer der Beteiligten war ein verantwortlicher Inspektor. Die Statue wurde inzwischen in Belgien aufgetrieben und nach Ägypten zurückgebracht.