Das Antikenministerium hat in Deutschland den Verkauf einer 2700 Jahre alten Statue unterbunden. Die Statue wurde 2013 zusammen mit dutzenden anderen Artefakten aus einem Magazin auf der Insel Elephantine gestohlen. Sie wurde von einem Schweizer Team 2008 bei Ausgrabungen am Chnum Tempel auf der Insel Elephantine entdeckt.
Die aus der Spätzeit stammende 5cm hohe Elfenbeinfigur zeigt einen einfachen Mann, der eine Antilope über die Schulter trägt. Die Statue ist wahrscheinlich syrischen Ursprungs.
Nachdem die Statue in der Aton Gallery in Oberhausen ausgestellt wurde, schaltete der Antikenminister sofort Interpol ein, das die Herkunft des Objekts klären sollte. Wenn man seine Eigentümerschaft nicht nachweisen oder ein kein Export-Zertifikat hat, leitet das Ministerium direkt Schritte ein, um das Objekt zurück nach Ägypten zu holen, erklärt der Antikenminister Mamdouh el Damaty in der Cairo Post. Bei dieser Statue führte das Herkunftsdokument direkt zu der Ausgrabung auf Elephantine.
Unmöglich zu überprüfen, ob etwas unrechtmäßig verkauft wird
Der Geschäftsführer der Aton Gallery, Theodor Brockweber, bestätigte uns den Vorfall, beklagte aber auch gleichzeitig, dass das ägyptische Antikenministerium es den Händlern fast unmöglich mache, die wahre Herkunft eines Objektes zu bestimmen: „Leider stellt das ägyptische Antikenministerium gestohlene Objekte bewusst nicht in eine Datenbank, sodass es unmöglich ist zu prüfen, ob etwas unrechtmäßig verkauft wird oder es sich ggf. um gefälschte Herkunftsangaben handelt. Wir sind leider auf die Aussagen der Verkäufer/Sammler angewiesen und auch im Art-Lost-Register haben wir derzeit keine Chance solche Stücke zu überprüfen, da in Ägypten gestohlene Stücke nicht von den ägyptischen Behörden im Art-Lost Register gelistet werden.“
„Eigentlich wäre es doch ein leichtes, in der heutigen Zeit so eine Datenbank einzurichten…“
Eigentlich wäre es doch ein leichtes, in der heutigen Zeit so eine Datenbank einzurichten, in der alle Stücke gelistet werden können, um den illegalen Handel gänzlich unmöglich zu machen, so Brockweber. Dann wäre dieser Vorfall auch nie zu beklagen gewesen und das Stück wäre unverzüglich dem rechtmäßigen Eigentümer wieder übergeben worden. Stattdessen würde alles dafür getan werden den Antikenhandel, darunter auch große Auktionshäuser wie Sothebys oder Christies, gegen die Öffenlichkeit einzunehmen.
Statue unverzüglich an Ägypten zurückgegeben
Brockweber betonte noch, dass die Aton Gallery die Figur natürlich unverzüglich an Ägypten zurückgegeben hat. „Wir verurteilen Raubgrabungen und Diebstähle natürlich auf das Schärfste und distanzieren uns davon. Nur solange es die ägyptische Regierung nicht schafft, gestohlene Objekte zu veröffentlichen, werden immer wieder Stücke über diverse Zwischenwege in den Handel kommen, leider…“