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Antikenminister kündigt Einweihung „monumentaler Projekte“ an

Am 3. Oktober sollen im Verwaltungsbezirk El Wadi El Gedid einige Großprojekte wiedereröffnet oder eingeweiht werden, lässt Antikenminister Mohamed Ibrahim verlauten. Mit Gouverneur Mahmoud Khalifa besprach er bei einem Besuch am Wochenende auch die Möglichkeit, in diesem Bezirk die beiden Oasen Dachla und Charga generalüberholen zu lassen, um Touristen auch wieder in die westliche Wüste zu holen.

Minister Ibrahim nutzt die Chance, endlich mal wieder etwas Positives im Tourismussektor verkünden zu können. Er spricht von “monumentalen Projekten”, die nun kurz vor ihrer Fertigstellung stünden, darunter der Tempel von Deir al-Hagar aus der römischen Periode und die alte islamische Festung Al-Qasr, beides in bzw. nahe der Oase Dachla. Was genau erneuert oder überarbeitet wurde, sagt der kurze Artikel im Artikel im Egypt Independant leider nicht.

Der Bezirk El Wadi El Gedid ist der größte und am wenigsten besiedelte der 27 Bezirke Ägyptens. Er erstreckt sich vom Westufer des Nils bis zur südlichen und westlichen Landesgrenze. Im antiken Ägypten war hier die erste Verteidigungslinie gegen Angriffe der Nubier aus dem Süden und der Libyer aus dem Westen. Bekannt sind vor allem die Oasen Dachla und Charga, die bereits zu pharaonischer Zeit eine wichtige strategische Bedeutung hatten.

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot erzählt, dass Charga der Ausgangspunkt der Armee des Perserkönigs Kambyses II. war, die etwa 500 v.Chr. mit angeblich 40.000 Mann von dort aufbrach, um das Amun-Heiligtum in der Oase Siwa dem Erdboden gleich zu machen. Dort kamen die Soldaten aber nie an. Bislang vergeblich versuchen Forscher bis heute, irgendwo zwischen den Oasen die verschollene Armee des Kambyses zu finden.

In eigener Sache: In früheren Zeiten hätte eine so magere Meldung es als Nachricht gar nicht in diesen Blog geschafft, aber nach all den Horrormeldungen der letzten Wochen über Plünderungen und Zerstörungen sind auch wir – ebenso wie der Antikenminister – froh, wenn es eine positive Nachricht aus der Archäologie oder dem Tourismus Ägyptens gibt – sei sie auch noch so unbedeutend…

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