Der Tourismusminister Hisham Zazzou versucht gerade in einer Videobotschaft (das Video ist leider nicht mehr vorhanden), die Touristen wieder in das Land am Nil zu locken. In dem Video bittet er seine Zuhörer, Einfluss zu nehmen auf die eigene Regierung, damit diese die Reisewarnungen wieder aufheben. Insbesondere das Rote Meer und der Süd-Sinai seien sicher und es gelten dort keine Ausgangssperren. Die Gewalt würde im ganzen Land immer mehr abnehmen und die Sicherheit stetig steigen.
Im Geiste der Partnerschaft solle jeder weitertragen, dass Ägypten sicher sei. Die Ägypter seien vereint in ihrem Wunsch nach Demokratie und Ägypten hätte eine wundervolle Zukunft vor sich, so Zazzou. Ägypten würde gerade einen großen Wandel durchmachen und dafür bräuchte das Land die Unterstützung seiner touristischen Partner.
Im Moment sieht es in der Tourismusbranche alles andere als rosig aus. Mittlerweile haben die ersten Hotels am Roten Meer vorübergehend schließen müssen. Flüge sind teilweise nicht einmal mehr zu einem Viertel belegt. Besonders die Ägypter am Roten Meer und im Süden des Landes, die hauptsächlich vom Tourismus leben, trifft das Wegbleiben der Touristen hart.
Trotz des Aufrufs der Muslimbrüder zu einem „Freitag der Märtyrer“ ist es in Ägypten relativ still geblieben, was sicherlich auch an der erdrückenden Militärpräsenz im Lande liegen mag und daran, dass viele Anführer der Muslimbruderschaft mittlerweile festgenommen wurden. Demonstrationen in Kairo haben sich heute Nachmittag größtenteils schon aufgelöst. In Luxor, wo es die letzten Wochen immer mal wieder zu Demonstrationen gekommen ist, ist heute kein Mensch zum Demonstrieren auf den Straßen gewesen.