In einer Pressemitteilung gibt das Antikenministerium bekannt, dass am gestrigen Samstag das Mastabagrab des Mehu in Sakkara nun endlich, fast 80 Jahre nach seiner Entdeckung 1939/40, eröffnet werden konnte. Zuvor hatte man Restaurationsarbeiten durchgeführt und Lichttechnik im Grab verbaut. Das Grab des Mehu zählt wegen der lebhaften Farben der Wandbemalungen und der ungewöhnlichen Szenen zu den schönsten Gräbern in Sakkara. An der offiziellen Eröffnung nahmen neben einigen ägyptischen Ministern auch ausländische Botschafter aus Kairo und Vertreter der EU teil; und auch Zahi Hawass ließ sich dieses Ereignis nicht entgehen.
Mehu lebte während der 6. Dynastie des Alten Reiches, vermutlich unter den Königen Teti I und Pepi I, die beide in seinem Grab erwähnt sind. Mehu war nicht nur Wesir des Landes, sondern trug noch viele andere Titel, wie Schreiber der königlichen Dokumente, Leiter der Gerichte, Aufseher der Kornspeicher u.v.m. – insgesamt finden sich 48 Titel in seinem Grab.
In Mehus Grab, das in der Nähe der Unas-Pyramide liegt, etwa 6m entfernt von der Südmauer des Djoserkomplexes, wurden auch andere Familienmitglieder des Mehu bestattet. So haben auch sein Sohn Merire-Anch und sein Sohn oder Enkel Hetepka I, der ebenfalls Wesir war, hier Grabkammern angelegt. Das Grab besteht aus einem offenen Vorhof mit zwei Säulen, von dem ein langer, enger Korridor zu sechs Grabkammern führt. Mehus Grabkammer enthält auch seinen Sarkophag mit Deckel.
Die farbigen Wandbemalungen zeigen Szenen von Mehu beim Jagen und Fischen im Sumpfland, Abbildungen von der Ernte sowie Darstellungen des akrobatischen Tanzes, die es so in früheren Gräbern nicht gegeben hatte. Außergewöhnlich soll auch die Darstellung zweier sich vereinigender Krokodile sein, neben denen auch eine Schildkröte zu sehen ist.
Ich war 2019 mit meinem Enkel in Sakkara in diesem Grab des Mehu. Die Wandgemälde waren faszinierend. Unser Reiseleiter von Memphis -Tours und der Wächter der Grabanlagen hatten uns diese Besichtigung ermöglicht. Im Anschluss trafen wir Dr. Sahi Hawass, der zufällig auf dem Weg in die Nekropole war. Diesen Tag vergessen wir nie.