In zwei Hotels in Sharm el-Sheikh an der Sinai-Halbinsel ist es in letzter Zeit immer wieder zu sexuellen Belästigungen gegen Touristinnen gekommen. Als eine britische Touristin einen Wachmann beschuldigte, sie auf ihrem Hotelzimmer vergewaltigt zu haben, zog das Tourismusministerium die Notbremse. Die Lizenzen für die zwei Vier- und Fünf Sterne Hotels wurden entzogen
Der Wachmann soll die Frau in ihr Zimmer gedrängt und sie dort angegriffen haben. Nach der Tat wandte sie sich an das britische Konsulat, die ihr bei der Rückkehr nach Hause half. Britische Polizisten untersuchen den Fall nun.
Im Vorfeld unternahmen die beiden Hotels keinerlei Maßnahmen gegen die sexuellen Übergriffe. Laut dem Tourismusminister Hisham Zazou soll es in Sharm el-Sheikh im vergangenen Jahr alleine drei Vergewaltigungen und 150 Fälle von sexueller Belästigung gegeben habe. Das britische Außenministerium warnt davor, dass Frauen besonders vorsichtig sein sollen, wenn sie alleine reisen. Auch das Auswärtige Amt schreibt, dass man sich besser angemessen kleiden sollte. Also Arme und Beine bedeckt, sowie nicht zu körperbetont. Daran sollte sich frau auch immer halten und zumindest nicht auf offener Straße in Hotpants und/oder Spaghettiträger-Tops rumlaufen.
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Weiter schreibt das Auswärtige Amt: „In jüngerer Zeit mehren sich Berichte, nach denen Individualreisende – gerade auch an Sehenswürdigkeiten – vor dem Hintergrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage verstärkt belästigt und bedrängt werden“. Das gilt anscheinend für beide Geschlecht gleich 🙁 Die Polizei sei zudem auch „nicht immer willens und/oder in der Lage, hiergegen effektiv einzuschreiten.“
Das ganze Land leidet seit der Revolution unter gefallenen Touristenzahlen. Nach der Reisewarnung für den gesamten Sinai ging die Zahl der Touristen dort um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, wie der Spiegel berichtet
Solche Überfälle gegen Touristinnen sind natürlich mehr als kontraproduktiv in diesen Zeiten. Daher ist es auch richtig, dass Zazou hier ein Exempel statuiert hat und den beiden Hotels die Lizenzen entzogen hat. Hoffen wir, dass dies ein warnendes Beispiel gewesen ist.