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Neues Besuchererlebnis an den Pyramiden von Gizeh

Wie der Vorstandsvorsitzende des „Orascom Pyramids Projects“ Amr Gazzarin diese Woche mitteilte, steht die Erschließung des Gizeh Plateaus kurz vor der Vollendung. Für Touristen wird sich einiges zum Positiven ändern.

Die Besucher werden bald in einem modernen Empfangsgebäude willkommen geheißen, in denen sie sich schon vorab in Form von Wandbildern über die Pharaonen und Geschichte des Pyramidenplaetaus informieren können. Für einen Dokumentarfilm konnte Ägypten den US-Schauspieler Kevin Costner gewinnen, der zusammen mit Zahi Hawass in einem extra eingerichteten Filmsaal Informationen über den Pyramidenbau präsentieren wird.

Die Zeiten, in denen man ziellos durch das Pyramidenplateau gewandert ist und weite Wege zu Fuß zurücklegen musste, sollen nun dank einer abgesteckten Route ebenfalls vorbei sein. An sieben Stationen, die mit Elektrobussen angefahren werden, sollen die Pyramiden in einer „einzigartigen Weise“ präsentiert werden.

Jede Station verfügt über einen Servicebereich mit Getränken, Toiletten und Verkaufsständen sowie einem medizinischen Zentrum, in dem Touristen bei Bedarf schnell medizinische Hilfe erhalten können. Auch für Menschen mit Handicap wurden spezielle Bereiche eingerichtet, so dass sie ohne Probleme die Stationen besichtigen können. Orascom hat sogar Jugendliche mit Handicap eingestellt, die die Touristen empfangen und über die Pyramiden informieren sollen und sorgte nun nach eigenen Aussagen generell für viele neue Jobs an den Pyramiden speziell für junge Erwachsene. Toll!

Auch für diejenigen, die zu Fuß die Pyramiden besichtigen wollen, ist „die Koordinierung der erforderlichen Vorbereitungen im Gange“. Was Gazzarin damit genau meint, wird in dem Presseartikel leider nicht ganz deutlich. Er erklärt es nur soweit, dass er den Ruf des Gebietes, das durch „informelle Arbeitskräfte“ an den Pyramiden beschädigt worden ist, aufbessern möchte.

Vermutlich sollen nun alle fliegenden Händler und alle anderen Schlitzohren und Tierquäler, die ihre Kutschenpferde bei brütender Hitze den Aufweg hinauf peitschen, komplett von den Pyramiden verschwinden. Schön wäre es…

Laut Gazzarin soll die Aufwertung des Pyramiden-Plateaus schon in einem Monat abgeschlossen sein.

20 Gedanken zu „Neues Besuchererlebnis an den Pyramiden von Gizeh“

  1. Hört sich sehr gut an. Hoffe aber dass man die Pyramide und das Areal weiterhin weitläufig erkunden kann und nicht wie bei Stonehenge einmal rundum laufen kann.

  2. Wir echt Zeit das da mal was geändert wird. Ich hoffe und bete von ganzem ❤️en, das die Tiere dort weg kommen und diese tagtägliche Quälerei ein Ende hat?

  3. Dies ist ein enormer Fortschritt, wenn es sich tatsächlich durchsetzt dass keine Tiere mehr eingesetzt werden. Aber auch das Angebot der Behindertengerechten Führungen und die Transportmöglichkeit mit Elektrobussen finde ich sehr gut. Ebenso die Stationen mit Verpflegung und Erster Hilfe wird guten Anklang finden.

  4. UGH.
    Mir graut schon jetzt vor Massen von Klein Bussen die ein jedes Foto verschönern….
    Nur damit übergewichtige ja nicht ein paar Schritte zu Fuss gehen müssen.

  5. @mckracken: nicht jeder mensch mit gehbehinderung ist übergewichtig. das ist ein fieses vorurteil.
    ich kann, da ich long-covid habe, längere strecken auch nur noch mit rollator bewältigen.

  6. Tierquäler sollen von dort verschwinden…aha…damit sie anderswo auftauchen???? Die glauben doch nicht im Ernst, dass die Tierquälerei damit gestoppt wird???? So naiv können die doch nicht sein, oder????

  7. Das habe ich auch nicht behauptet. Busse fahren schon jetzt zwischen den Pyramiden, und damit sollte doch auch der gehbehinderten Minderheit gedient sein.

    Aber machen wir uns nicht vor die Minibusse die jetzt kommen, dienen allein nur der Ausschlachtung von noch grösseren Besucherströmen.

  8. @mckracken @Cornelia und auch nicht zu vergessen, die älteren Leute, die nicht mehr gut zu Fuß sind oder kleinere Kinder oder halt Menschen mit Handicap. Man sollte das nicht so pauschalisieren. Es wird genug Menschen geben, die dankbar sind, wenn sie solche Strecken nicht mehr zu Fuß laufen müssen.

  9. Die laden die Touris doch davor ab aber die fahren doch nicht durch das Plateau.
    Ich hätte jetzt vermutet, dass die Elektrobusse die einzelnen Pyramiden, die Sphinx und dann auch das GEM anfahren
    Vielleicht ist ja jemand in ein paar Wochen vor Ort und kann hier in den Kommentaren mal berichten.

  10. Ich würde die Pferde und Kamele nicht ganz verbieten, sondern auf dem Gelände einen gut geführte Reitbetrieb halten. Auf dem Pferderücken in die Wüste zu reiten ist einmalig.
    Rena

  11. Ein bisschen graust mir vor der „abgesteckten Route“ mit ihren 7 vorgegebenen Stationen, an denen sich dann alle Touristen drängeln. Spontane Abstecher in die Steinbrüche oder zu den unfertigen Mühlsteinen neben der Chefren-Pyramide gehören dann wahrscheinlich ebenso der Vergangenheit an wie der Besuch etwas abseitiger Mastaba-Gräber. Ich frage mich, ob man dann überhaupt noch offiziell einmal komplett um die drei Pyramiden herumlaufen dürfen wird. Statt in der versprochenen „einzigartigen Weise“ wird die Besichtigung so in meinen Augen zur 0-8-15-Massenveranstaltung, bei der die Besucher(innen) möglichst schnell durch das Gelände geschleust werden sollen.

  12. Ich bin leider skeptisch in Bezug auf Neuorganisationen und Regulierungen in Ägypten. Ich fürchte, dass es schon bald nicht mehr möglich sein wird, frei über das Gizeh-Plateau zu flanieren, die Pyramiden aus verschiedenen Ansichten auf sich wirken zu lassen usw. Stattdessen wird alles „touristisch optimiert“, mit dem Ziel, mehr Durchsatz und mehr Umsatz zu erreichen. Ein Beispiel aus dem Tal der Könige: Ältere Reiseführer beschreiben noch Wanderwege oberhalb des Tals, die allesamt heute nicht mehr gewandert werden dürfen – natürlich „aus Sicherheitsgründen“, denn nicht trittsichere Touristen könnten sich ja verletzen oder verlaufen… äh, ja, genau.

  13. „Ich fürchte, dass es schon bald nicht mehr möglich sein wird, frei über das Gizeh-Plateau zu flanieren“

    Die Furcht ist berechtigt.
    Ich wurde vor zwei Jahren das erste Mal von einem Sicherheitsbeamten bei den Mastaba’s gleich hinter der Cheops verscheucht…(geniesse da immer eine Zigarre)

  14. Reise seit über 30 Jahren zu den Pyramiden. Damals war noch vieles möglich. Befürchte, das Plateau wird nun zum Disneyland. Möglichst viele Leute kanalisiert durchschleusen.

  15. Da ich sehr schnell ermüde beim Gehen (werde Ende des Jahres 82 Jahre ) aber trotzdem langjähriger Ägyptenfan bin halte ich die neuen Transporteinrichtungen für eine ausgezeichnete Möglichkeit das Gizeh-Plateau intensivst zu besuchen. Meine Planung sieht vor Mitte April 2024, wenn das GEM endlich öffnet, ca 8-10 Tage speziell ein Hotel auf dem Gizeh-Plateau in der Nähe des GEM zu buchen und mit Hilfe der neuen Mobilitätsmöglichkeiten und Nutzung von öffentlichen Transportgelegenheiten und Taxis das GEM und einen Großteil des Plateaus mit Djoser, Sakkara etc. endlich besuchen zu können.

  16. Guten Abend aus Luxor,
    ich habe Ende September Gäste und werde mir das ganz genau anschauen und berichten, falls es denn jemanden interessiert. Manchmal verstehe ich das Gemecker nicht (liest sich oft so, sorry). Wenn man sich den ganzen Tag auf dem Plateau auf hält oder nur einen kurzen Ausflug macht, sicherlich macht es Sinn, E-Buss einzusetzen. Egal ob gut zu Fuss oder nicht. Wir würden so ein Angebot gern nutzen, das Gelände ist doch sehr weitläufig. Das geht selbst einem geübten „Läufer“ an die Substanz – schon wegen Unterlagen, Kameraausrüstung, Wasser usw., die Sonne nicht zu vergessen.
    Vielleicht ist schon vorher jemand vor Ort, sind wir froh, dass für die hohen Eintrittspreise mal was passiert. 🙂

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