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Wochenrückblick – Neuigkeiten für Ägypten-Reisende

Wir haben in unserem Wochenrückblick wieder einiges für euch zusammengefasst. Wer in nächster Zeit nach Ägypten reist, wird nämlich auf einige Neuerungen treffen. Die Themen im Überblick: Adé labberiges Papiergeld (irgendwann mal), Adé Euros und Dollars (hoffentlich endlich mal!), Fotos jetzt auch mit Kompaktkameras, GPS in Bussen gegen überhöhte Geschwindigkeit, Kairo- und Luxorpass für alle Sightseeing-Junkies, Heißluftballonfahrten in Luxor bis auf Weiteres ausgesetzt (Verbot ist glücklicherweise wieder aufgehoben, siehe unten) und es gibt wieder Direktflüge nach Luxor.

Neue Banknoten aus Polymer

Vor ein paar Wochen hat die Central Bank of Egypt (CBE) zum ersten Mal in ihrer Geschichte, eine Banknote aus Kunststoffpolymer herausgegeben.

Die Banknote hat einen Wert von 10 Pfund. Auf der einen Seite ist die große Moschee der neuen Verwaltungshauptstadt abgebildet, auf der anderen Seite ein Bildnis der Königin Hatschepsut. Die neue Banknote stößt aber nicht überall auf Gegenliebe weil sie dem britischen 10 Pfund Schein vom Farbschema her zum Verwechseln ähnlich sieht.

Ursprünglich in Australien eingeführt, sind Plastikbanknoten wasserfest, umweltfreundlich und viel fälschungssicherer als die alten Banknoten. Diese sollen aber (erstmal) weiterhin im Umlauf bleiben. Weitere Banknoten aus Kunststoffpolymer werden folgen.

Keine Euros mehr

Apropos Geld. Um der Schattenwirtschaft vorzubeugen, geht Ägypten gegen das Bezahlen mit Euros und Dollars vor. Es gibt ja leider noch genug Touristen, die mit der eigenen Landeswährung bezahlen. Sei es aus Bequemlichkeit, Unwissenheit oder auch weil sie von den Ägyptern selbst darum gebeten werden. Diese können das Geld aber nur mühsam unter der Hand in ägyptische Pfund umtauschen oder bei Münzgeld nur den nächsten Touristen fragen, ob dieser das ganze Klimpergeld in Scheine wechseln kann. Diese Schattenwährungen schaden letztendlich der ägyptischen Wirtschaft und tragen zu der mittlerweile rund 15% hohen Inflationsrate in Ägypten bei. Um dem vorzubeugen überprüft die Polizei schon seit einigen Wochen verschärft die Ägypter in der Tourismusbranche, ob sie Euros oder Dollars bei sich tragen. Wer erwischt wird, muss das Geld abgeben und landet im Gefängnis. Also noch mal der Appell an alle: bitte alles in Landeswährung zahlen, auch und vor allem das Bakschisch!

Fotos jetzt auch mit Kompaktkameras

Es ist ja schon einige Zeit her, als Ägypten sein Fotoverbot lockerte und die Besucher mit einem Handy in Gräbern und Museen (mit Ausnahmen) fotografieren ließ. Wer seine Kompaktkamera aber mitnahm, schaute in die Röhre. Damit war das Fotografieren ärgerlicherweise weiterhin verboten oder man musste ein teures Fototicket kaufen.

In den letzten Wochen war auch immer wieder Kritik über willkürliche Maßnahmen der Polizei aufgekommen. Diese hatte sowohl Fotoequipment von Influencern konfisziert als auch von Kamerateams, die eine offizielle Drehgenehmigung dabei hatten. Das Kabinett hat daraufhin „neue Vorschriften für die Fotografie zum persönlichen Gebrauch“ beschlossen.

Private Fotografie ist nun in allen archäologischen Stätten ausdrücklich erlaubt. Dazu gehören „persönliche (Gedenk-)Fotografien und Videoaufnahmen, die mit Mobiltelefonen, traditionellen oder digitalen Fotokameras in allen Museen und archäologischen Stätten ohne Verwendung von Blitzlicht gemacht werden“. Ein Leser hatte mir die letzten Wochen schon davon berichtet, dass man nun auch im Tal der Könige (z.B. auch in Tutanchamuns Grab) mit seiner Spiegelreflexkamera fotografieren darf, was noch bis vor ein paar Monaten verboten war.

Kommerzielle Fotografen und Drehteams müssen vorher beim Antiken- und Tourismusministerium (MSA) eine kostenpflichtige Genehmigung einholen. Sein halbes Fotostudio-Equipment sollte man also besser zu Hause lassen, denn das könnte schnell als kommerzielle Fotografie gelten. Nicht erlaubt ist das Filmen und Fotografieren von Menschen ohne deren Erlaubnis, insbesondere von Kindern. Ausdrücklich verboten sei es auch „Fotos von Szenen zu machen oder zu teilen, die auf die eine oder andere Weise dem Image des Landes schaden könnte“.

Ägyptens Kampf gegen überhöhte Geschwindigkeit in Bussen scheitert

Leider steht Ägypten regelmäßig wegen schlimmer Busunfälle in den Schlagzeilen. Erst im April starben vier Franzosen, ein Belgier und fünf Ägypter bei einem schweren Busunglück in Assuan. Der Hauptgrund für Unfälle ist die oft überhöhte Geschwindigkeit und die damit einhergehende haarsträubende Fahrweise so mancher Busfahrer, die ihre Insassen so schnell wie möglich von A nach B bringen wollen. Die ägyptische Regierung wollte die Busunglücke mit Hilfe von GPS Trackern, die die Geschwindigkeit der Busse/Microbusse messen sollten, deutlich reduzieren – eigentlich. Nach großen Protesten seitens der Veranstalter, die ihre Busse mit teurer Elektronik hätten ausstatten müssen, ist die Vorgabe wieder außer Kraft gesetzt worden.

Luxor-Pass und Kairo-Pass

Wer genügend Ausdauer hat, innerhalb von fünf Tagen alle sehenswerten Stätten in Luxor und Kairo abzuklappern, hat gerne auf den Luxor- oder Kairo-Pass zurückgegriffen, die beide so ziemlich alle Eintrittspreise in der Umgebung abdecken. Doch wo man die kaufen kann und was sie im Moment kosten, konnte man bisher nur mühsam ergoogeln. Das Antiken- und Tourismusministerium hat auf seiner Facebookseite aktuelle Preise (die sich aber zum Winter hin noch mal erhöhen könnten) und die Vorverkaufsstellen veröffentlicht.

Die Besucherpässe werden an folgenden Orten verkauft:

In Kairo

  • Luxor- und Kairo-Pass: im „Department of Cultural Relations“ im Hauptquartier des Ministeriums, 3 Al-Adel Abu Bakr, Zamalek, Kairo
  • nur Kairo Pass: Salah Al-Din Zitadelle, Ägyptisches Museum am Tahrir-Platz, Ticket-Office an den Gizeh Pyramiden

In Alexandria

  • den Kairo und Luxor Pass: Qaitbay Zitadelle

In Luxor

  • Luxor Pass: Karnak-Tempel und Tal der Könige

Die Preise könnt ihr aus den Bildern entnehmen. Der Premium Pass für Luxor beinhaltet auch den Eintritt in das Grab der Nefertari im Tal der Königinnen und Sethos I. im Tal der Könige. Für das neue National Museum of Egyptian Civilization in Kairo muss der Eintritt separat bezahlt werden.

Zur Zeit keine Heißluftballonfahrten in Luxor*

Die Fahrt mit einem Heißluftballon über die Tempel und Gräber am Westufer von Luxor ist einfach ein atemberaubendes Erlebnis. Leider verirren sich, je nachdem wie der Wind steht, einige Heißluftballons auch mal an das Ostufer, was wegen der Nähe des Flughafens verständlicherweise strengstens verboten ist. Daher hat die Zivilluftfahrtbehörde alle Fahrten bis auf Weiteres ausgesetzt, sehr zum Bedauern der Betreiber und Touristen. Ob das Verbot jemals wieder aufgehoben wird, bleibt offen. Die Veranstalter sind aber vorsichtig optimistisch, dass es bald weiter gehen wird, wie Andrea Vinkenflügel in ihrer Nilkreuzfahrten Freunde und Fans Facebookgruppe schreibt. Vielleicht werden dann aber Fahrten nicht nur bei starkem Wind, sondern auch wenn der Wind in östliche Richtung weht, zukünftig untersagt werden.

*Wie ein Leser unten in den Kommentaren geschrieben hat, soll es heute (12.09.2022) schon wieder weitergehen (tatsächlich sind die Heißluftballons heute morgen wieder gestartet, wie mir eine Anwohnerin mitteilte). Bei Ostwind sollen die Heißluftballons aber zukünftig nicht mehr fahren dürfen.

Direktflüge nach Luxor

Einen Direktflug nach Luxor zu bekommen, war lange Zeit nicht möglich. So blieb Reisenden nichts anderes übrig, entweder vom Roten Meer aus eine lange Fahrt durch die Wüste auf sich zu nehmen oder man musste einen Zwischenstopp in Kairo oder in anderen Städten wie Istanbul einlegen. Egal welchen Weg man nahm, man war immer eine sehr lange Zeit unterwegs und das war auch für einige ein Grund, nicht nach Ägypten zu reisen. Das ändert sich jetzt mit dem aktuellen Winterflugplan und zumindest Reisende aus NRW werden sich freuen, denn Tuifly bietet ab November wieder jeden Donnerstag Direktflüge von Düsseldorf nach Luxor an. Sogar auf dem Rückflug wird kein Zwischenstopp in Hurghada eingelegt, sondern es geht direkt zurück nach Düsseldorf.

Haben wir etwas vergessen? Schreibt uns in den Kommentaren.

24 Gedanken zu „Wochenrückblick – Neuigkeiten für Ägypten-Reisende“

  1. Ja, die Flüge ab Düsseldorf sind ab November noch zu haben. Zu beachten ist aber, daß Kompakt-Tickets nur mit Handgepäck zu buchen sind. Erst beim Premium-Ticket mit 100 Euro Aufschlag bekommt man einen Koffer und weitere Vergünstigungen dazu. Einen Trick gibt es aber. Wenn man erst das Kompakt-Ticket und nachträglich noch einen Koffer bucht, kostet es „nur“ 40 Euro mehr. Günstig sind diese Tickets aber nicht.

  2. Darf man an offiziellen Stellen (Museum, Hotel, Geschäften) mit Euros bezahlen? Auf den Luxor-Cairo Pass sind die Preis auch in Euro und Dallar angegeben.

  3. Interessant wäre jetzt auch, ob das fotografieren in den Gräbern von Nefertari und Sehos´1 auch erlaubt ist. Denn würde sich ein Luxor-Pass erst lohnen. In den beiden Museen in Luxor ist wohl jetzt auch freies fotografieren ohne Fototicket erlaubt, davon gehe ich aus. Da gab ja schon vorher Fototickets.

  4. Guten Abend aus Luxor.
    Meine letzte Information zum Thema Foto ohne Ticket war, dass dies nur in der Zeit erlaubt war, in der die Tickets vergünstigt angeboten wurden. Seit dem 1. September gelten wohl wieder die Regeln wie vorher.
    Ich war im August bei Sethi in KV 17 und habe in nur 4,5 STD fotografiert, was der Akku her gab. Ich höre mich gern noch mal um, ob das beibehalten wird oder nicht.
    Und es ist tatsächlich billiger, Geld zu tauschen und ein kleines Trinkgeld in EGP zu zahlen.
    Hoffentlich kommen bald mehr Individualtouristen, die Situation ohne euch ist mehr als übel.
    Herzliche Grüsse aus Medinet Habu von Ina

  5. Ab morgen, 12.9. dürfen die Ballons wieder starten. Dies teilte mir heute Abend der Captain und Chef eines der Ballonunternehmen mit, mit dem wir mit unseren Gästen immer fahren. Künftig wird wohl auch bei Ostwind keine Starterlaubnis vom Airport Luxor erteilt.

  6. @Ina: Das wurde ja alles im Kabinett beschlossen also ich hoffe nicht, dass die Fotogenehmigung saisonabhängig ist. Es wäre super, wenn du dich mal umhören könntest!

  7. @Schelm: Geschäfte und Hotels sind keine staatlichen Stellen (der Staat an sich sackt sich ja gerne die Devisen ein 😉 ) also so erst mal offiziell nicht, obwohl sogar teilweise die Hotels darum bitten, man solle doch mit ausländischer Währung bezahlen. In den Museen sind die Preise alle in Ägyptische Pfund angegeben.

    Ergänzung: Ich habe gestern einen Bericht gelesen, dass man in Hotels zukünftig auch in russiche Rubel zahlen kann. Bei Hotels scheint es also, was das Zahlen mit ausländischer Währung angeht, Ausnahmen zu geben.

  8. Liebe Carina und Ägypten Interessierte
    Auch ab der Schweiz (Zürich) wird es von Oktober 2022 bis Mai 2023 wieder Direktflüge mit EDELWEISS nach Luxor geben, lediglich auf dem Rückflug wird ein kurzer Zwischenhalt in Hurghada resp Sharm el Sheikh gemacht, um weitere Gäste aufzunehmen – jedoch kein langer Aufenthalt am Flughafen.

  9. @Gabriela: Vielen Dank für den Hinweis! Ich habe gerade noch mal nachgeschaut weil die Rückflüge früher auch immer einen Zwischenstopp in Hurghada eingelegt haben. Tuifly fliegt aber tatsächlich auch direkt von Luxor zurück nach Düsseldorf (habe ich oben noch mal ergänzt). Aber auch ein kleiner Aufenthalt in Hurghada oder Sharm el Sheikh auf dem Rückflug ist auf jeden Fall vertretbar, auf jeden Fall viel besser als mit dem Bus 5 Stunden durch die Wüste 😉

  10. Also das mit dem Euro und Dollar stimmt nicht ganz so mann wird sicher nicht verhaftet wenn mann Euro oder Dollar bei sich trägt selbst am Flughafen um das Einreisevisum zu bezahlen kann man in Dollar oder Euro da steht sogar die Polizei um einen herum und wenn mann selbst direkt die Polizisten fragt ob mann mit Dollar oder Euro bezahlen kann bejahen sie es. Egal wo kann mann damit bezahlen. Das mit dem Kleingeld stimmt allerdings da die Ägypter mit scheinen bezahlen aber sie wechseln fair und sind dankbar wenn wechseln. Das mit dem Ferkehr ist wirklich ein Erlebnis wert allerdings gibt es immer alle paar Meter Bodenschwellen wo alle sich daran halten langsam zu fahren. Liebe Leute Luxor ist reich an Geschichte und sehenswert die Menschen sind alle sehr sehr freundlich und für jeden Touristen dankbar denn nur das ist ihr Einkommen und sie brauchen es um zu überleben. Sie verdienen nicht viel nicht wie bei uns in Deutschland und es ist für unsere Verhältnisse sehr günstig. Ich kann Luxor und Umgebung mehr als nur weiterempfehlen egal in welcher Hinsicht. Ganz viel Spaß in eurem Ägypten Urlaub

  11. @Ursula: als Tourist kannst du natürlich Dollars und Euros bei dir tragen. Und das Visum musst du sogar damit bezahlen (wie bereits erwähnt, sackt sich der Staat gerne die Devisen ein 😉 ). Nur als Ägypter muss man seit ein paar Wochen aufpassen, wenn man ausländische Währung mit sich führt.

    Man kann überall damit bezahlen, sollte man aber aus den genannten Gründen nicht

  12. Hallo miteinander,
    wir fragen uns ja alle sehnsüchtig wann das GEM eröffnet…. die Seite https://grandegyptianmuseum.org/ bietet Email-Notifikation an…. kann jetzt nicht beurteilen wie „echt“ die Seite ist, oder ob das nur ein „Trick“ ist um Email-Adressen zu sammeln… vielleicht weiß jmd mehr wie verlässlich die Seite ist? Sie sagen ja selbst, dass sie nicht die offizielle staatliche GEM-Seite sind…. LG

  13. Hallo Chocolat,
    ich will den Betreibern nicht unterstellen, dass sie nur E-Mail-Adressen sammeln wollen. Aber die Domain wurde direkt abgegriffen, um Baustellenbilder des GEM für teuer Geld zu verkaufen. Sonst besteht die Seite ja nur aus ein paar Infos Werbung für die eigene Reiseseite und einer schon länger nicht mehr aktualisierten Linkliste. Da kann sich dann jeder selbst ein Bild von machen… 😉
    Mal davon abgesehen: Nur das Antikenministerium wird einen sicheren Eröffnungstermin nennen können. Und dann wird das weltweit durch die Presse gehen und natürlich auch bei uns veröffentlicht werden.

  14. Vielen Dank für diese ganzen ausführlichen Info’s 🙂 Alleine wegen dem Trinkgeld bzw. in welcher Währung dieses zu geben ist, löst in so vielen Ägypten-Gruppen Diskussionen aus. Es ist ein leidliches Thema, trotzdem werden mein Mann und ich nicht müde, jeden darüber aufzuklären.

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