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Pyramidion aus dem Assasif im Luxormuseum ausgestellt

Parallel zur Feier des 45. Jahrestages seiner Eröffnung kündet das Luxormuseum auch eine Sonderausstellung an, die nur ein einziges Artefakt enthält: die Spitze einer Grabpyramide aus dem Assasif. Das Pyramidion ist unten 27×33 cm breit und 40 cm hoch. Es ist aus Sandstein und an allen vier Seiten mit Götterdarstellungen dekoriert.

Direktor Dr. Alaa Al-Minshawy erläuterte, dass die Sonderausstellung in Zusammenarbeit mit der amerikanisch-ägyptischen Mission zustande kam, die im Assasif gräbt, welches eines der vielen Gräberfelder des langen Bergausläufers ist, der die Beamtengräber auf Luxors Westbank enthält. Die vier Szenen an der Pyramidenspitze wurden in den Sandstein hineingeritzt, Sie zeigen auf der im Titelbild zu sehenden Seite den Grabinhaber in Demutsstellung vor dem Totengott Osiris. Auf den anderen drei Seiten ist der Gott Re-Harachte mit einem Boot neben sich zu sehen, ein liegender Schakal (Anubis) unter der Sonne und ein Boot mit dem Gott Atum darin.

Neben dem Pyramidion selbst hängen in dem Ausstellungsraum noch illustrative Gemälde, die das gesamte Gräberfeld zeigen sowie das Grabumfeld, in dem das Pyramidion gefunden wurde. Auch eine detaillierte Beschreibung der archäologischen Stätte el-Assasif selbst ist ausgehängt, die das Bewusstsein vor allem der lokalen Bevölkerung für das eigene geschichtliche Erbe erhöhen soll.
Die Sonderausstellung soll noch bis Juni 2021 andauern. Wer bis dahin nicht nach Luxor kommt, kann auf dem folgenden Bild erahnen, wie genau das Pyramidion ausgestellt wird. Leider haben wir kein besseres Bild gefunden, als dieses (mit Aufschrift) aus der offiziellen Meldung des Antikenministeriums. Die Pyramidenspitze steht auf einer Glaspyramide, die einen Eindruck davon vermittelt, wie groß die Grabpyramiden der Assasif-Gräber waren. Laut einer dort auch grabenden deutschen Mission arbeitet man daran, mehrere dieser Grabpyramiden zu finden oder nachzubauen, um einen Teil der archäologischen Stätte dann als Openair-Museum für Touristen begehbar zu machen.

Ankündigung der Sonderausstellung. Foto: Tourismus- und Antikenministerium Ägypten

2 Gedanken zu „Pyramidion aus dem Assasif im Luxormuseum ausgestellt“

  1. Das Alter ist noch nicht veröffentlicht worden. Wie man inzwischen auf der Website der Mission lesen kann, wurde das Pyramidion erst am 21. Oktober 2020 gefunden und zwar bei TT390. Das ist das Grab der Schreiberin und Chef-Aufseherin Irtieru, die einer hohen Amunpriesterin aus der 26. Dynastie mit Namen Nitokris (eigentlich Nebetneferumut) diente, einer Tochter des Psammetich I.
    Die genaue Auswertung der Dekoration und des Alters soll erst noch erfolgen und dann im neuen Ausstellungskatalog abgedruckt werden. Die Mission spricht aber von einer originalen und einer Zweitplatzierung. Es scheint also, als ob die Verwendung an diesem Grab der Irtieru in der 26. Dynastie nicht die originale Bestimmung des Pyramidions war. Vielleicht hast Du also Recht mit den Ramessiden…

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